Chronik des Jahres 2012

Januar

10. Januar 2012

Der Ausbau der Intercity-Express-Strecke Nürnberg-Erfurt-Berlin und der damit verbundene Erfurter Knoten sorgen für ein verändertes Stadtbild: Aus Gründen des Lärmschutzes werden beiderseitig der Trassen wenigsten drei Meter hohe Schallschutzwände montiert. Je nach Standort sind sie durchsichtig oder massiv. Insgesamt sind für den Erfurter Knoten 200 Millionen Baukosten veranschlagt.

15. Januar 2012

Nach der Talstraße 16 wird ein weiteres leerstehendes Haus als Wächterhaus frei gegeben: Künstler und Vereine können das Objekt in der Bürgermeister-Wagner-Straße 3 in Besitz nehmen, um sich dort Ateliers, Werkstätten, Büro- und Ausstellungsräume herzurichten. Das Projekt Wächterhaus sieht vor, dass die Nutzer das Haus vom Besitzer mietfrei zur Verfügung gestellt bekommen, nur die Betriebskosten sind zu bezahlen. Im Gegenzug wird das Haus belebt, der Verfall aufgehalten und kleinere Reparaturarbeiten durchgeführt, bis eine kommerzielle Nutzung des Objektes ansteht.

27. Januar 2012

Innerhalb eines bundesweiten Modellprojektes absolvieren in der Andreasstraße die ersten neuartigen LED-Laternen ihre ersten Tests. Zwei Prototypen werden stundenweise eingesetzt, im Herbst soll die Installation erfolgen. Die intelligenten Lampen passen die Ausleuchtung der Straße den Witterungs- und natürlichen Lichtverhältnissen an.

März

8. März 2012

Die Erste Erfurter Energiegenossenschaft (EEEG) i. Gr. realisiert ihr erstes Projekt, eine Photovoltaik-Anlage auf Haus 2 des städtischen Garten- und Friedhofsamtes, Heinrich-Heine-Straße, und nimmt es in Betrieb. Die Anlage erzeugt etwa 25.000 Kilowattstunden elektrischen Strom, soviel wie acht Durchschnittshaushalte jährlich verbrauchen. Mittlerweile hat die EEEG i. Gr. 47 Genossenschaftsmitglieder.

12. März 2012

In diesen Tagen feiert der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Erfurt sein 100-jähriges Bestehen. Als sich die Unfälle häuften, organisierten die Arbeiter ihre eigene Notfallversorgung –am 12. März 1912 in Erfurt. Der ASB ist 1888 von Berliner Zimmerleuten gegründet worden, die Kolonne Erfurt mit elf Gründungsmitgliedern auf Initiative der Gewerkschaften 24 Jahre später. Anlass ist die Weigerung des Roten Kreuzes, Veranstaltungen der Arbeiterbewegung sanitätsdienstlich abzusichern. Heute übernimmt der ASB die ambulante Pflege von 791 Patienten, leistet mit 13 Mitarbeitern fast 40.000 Hausbesuche jährlich. Zudem gibt es im Notfalldienst im Helios Klinikum über 32.000 Konsultationen, fast 16.000 dringende Hausbesuche und über 12.000 Einsätze in der Notfallrettung. Der ASB Erfurt hat 115 Angestellte und 4001 Mitglieder.

16. März 2012

Das Gebäudeensemble Hof zum Obervierherrn in der Regierungsstraße 63/64 wird nach aufwändiger Restaurierung eingeweiht. Der Komplex birgt nun Wohnungen, Stadthäuser und Büros.

22. März 2012

Im Zoopark am Roten Berg wird die neue Afrika-Savanne eröffnet. Auf einer Fläche von 4.500 Quadratmetern tummeln sich Zebras, Strauße und Antilopen, eine Giraffengruppe soll folgen. Die Afrika-Savanne, eine Landschaft mit Wasserstelle, Trockengraben und Grasflächen, kostet insgesamt 800.00 Euro und liegt in unmittelbarer Nähe des Raubtierhauses.

26. März 2012

Die Deutsche Kreditbank (DKB) Immobilien verkauft ostdeutschlandweit 25.000 Wohnungen, darunter 4.800 aus unserer Stadt, für einen Gesamtpreis von 160 Millionen Euro an die Hamburger TAG Immobiliengruppe. Die DKB hatte im Sommer 2007 5.100 Wohnungen aus dem Bestand der Kommunalen Wohnungsgesellschaft (Kowo) mbH erworben. Der jetzige Erlös ist mit dem damaligen Kaufpreis nahezu identisch. Für die Mieter der Wohnungen sollen aus dem Verkauf keine resultieren.

29. März 2012

In der Aula der Staatlichen Berufsbildenden Schule 6 für Gesundheit und Soziales, Leipziger Straße 15, wird einem Festakt der Schule feierlich der Name Marie Elise Keyser verliehen, die ab sofort den offiziellen Namen Marie-Elise-Keyser-Schule trägt.

30. März 2012

Der Umbau von zwei der fünf Mannschaftsgebäude der Steigerkaserne in der Drosselbergstraße zum Standort des Hauptzollamtes beginnt. Das derzeit noch am Flughafen residierende Amt soll schon Ende des Jahres 2013 in das neue Domizil einziehen können. Die Fertigstellung der Umgestaltung des Gebietes der Steigerkaserne ist für das Jahr 2018 geplant. Bisher sind zwei Kasernenblocks für die Bundeswehr und andere Bundesbehörden bzw. das THW saniert worden. Für den fünften gibt es bis jetzt keine Perspektive, ein Abriss ist im Gespräch. Die Arbeiten an den Außenanlagen des sieben Hektar großen Areals umfassen den Abriss von Garagen und Nebengebäuden, die Entsiegelung eines Großteils der Fläche, das Anlegen eines Parks mit Pflanzung von Bäumen als Ausgleichsmaßnahme für innerstädtische Versiegelung und eines kleineren Parkplatzes.

31. März 2012

Mit einem Festakt wird das erfolgreiche 100-jährige Bestehen der Erfurter Industriebahn (EIB), die seit einigen Jahren unter Erfurter Bahn (EB) firmiert, gefeiert. Aus diesem Anlass stellt die EB auch 37 Schienenfahrzeuge der neuesten Generation in Betrieb. Sie verfügen über umfangreiche, modernste Technik wie beispielsweise Bildschirme, die Fahrgäste über Abfahrts- und Ankunftszeiten, Anschlussverbindungen und eventuelle Verspätungen informiert. Die Modernisierung der Flotte, zu der ebenso die Aufrüstung bereits in Betrieb gestellter Züge zählt, kostet die EB insgesamt 37. Millionen Euro. 145 Mitarbeiter sind derzeit beim Unternehmen beschäftigt.

April

5. April 2012

Der Vieselbacher Ortsteilbürgermeister Bernd Mey nimmt die von der gemeinnützigen Stiftung Zukunft Vieselbach initiierte Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Vieselbacher Freiwilligen Feuerwehr in Betrieb. Die 2011 gegründete Stiftung hat sich zur Aufgabe gestellt, die Lebensbedingungen im ländlichen und städtischen Raum Erfurt nachhaltig zu gestalten. Die Solaranlage auf dem Dach der Feuerwehr ist nur eine von insgesamt vier Anlagen im Ort. Drei weitere befinden sich beim Garten- und Friedhofsamt, dem Vereinsheim und dem Kindergarten. Insgesamt umfasst die Fläche für die naturfreundliche Stromgewinnung 260 Quadratmetern. Die Gesamtinvestitionen von 233.000 Euro lohnen sich, denn der zu erwartende Stromgewinn liegt bei 102.000 Kilowattstunden im Jahr. Der Freistaat fördert die Anlagen im Rahmen des 1000-Dächer Programms, bei dem Gemeinden und Städte bei der Aufrüstung zur Solarstromproduktion finanziell unterstützt werden.

15. April 2012

Das neue Zentrum der Andreasgemeinde, Andreasstraße 14, wird nach einjährigen Bauarbeiten mit einem feierlich eröffnet. Das 1926 errichtete Haus ist den modernen Bedürfnissen angepasst worden. Mit Glas und großzügigen Lösungen bleibt die Kirche auch optisch immer im Zentrum des Gemeindelebens.

21. April 2012

Auf dem Domplatz, nahe des Kiosk-Rondells, geht die erste öffentlich Tankstelle für Elektrofahrzeuge in Betrieb. Die Stadtwerke eröffnen die E-Zapfsäule und wollen die Ladestation dauerhaft an dieser Stelle betreiben. Am Eröffnungstag werden (potenzielle) Kunden über Preise informiert und in die Handhabung der Anlage eingewiesen.

22. April 2012

Bei einer Wahlbeteiligung von 43,9 Prozent wird Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) in seinem Amt bestätigt. Auf ihn entfallen 59,2 Prozent der Stimmen. Für Michael Panse (CDU) votieren 14,9 Prozent der Wähler, für Michael Menzel (Die Linke) 9,8 Prozent. Die anderen vier Kandidaten erhalten: Peter Brückner (Piraten) 5,5 Prozent, Kathrin Hoyer (Grüne) 4,7 Prozent, Gerd Stübner (Freie Wähler) 3,2 Prozent und Peter Kemmrich (FDP) 2,6 Prozent.

Mai

3. Mai 2012

Die Wohnungsbaugenossenschaft Borntal weiht den ersten Neubau seit über 20 Jahren ein: Mit einem kleinen Fest wird der Borntaltreff in der Pestalozzistraße als Wohnhaus und Begegnungsstätte feierlich übergeben. Das Haus hat 23 Wohnungen, 14 Zwei-, acht Dreizimmer- und eine rollstuhlgerechte Wohnung. Insgesamt hat die WBG Borntal 4,3 Millionen Euro investiert.

10. Mai 2012

Anlässlich der 1. Judendeportationen aus Thüringen vor 70 Jahren wird im Keller des Gebäude des Thüringer Landtages ein Gedenkort für die Öffentlichkeit zugänglich: Eine ehemalige Gefängniszelle der Gestapo, in der unter anderem Juden inhaftiert gewesen sind, wird als Erinnerungs- und Gedenkort eingeweiht. Im Gebäude des heutigen Thüringer Landtages, in den 1930er Jahren als Behördenhaus erbaut, hat unter anderem das Judenreferat seine abscheuliche Tätigkeit ausgeführt.

Juni

4. Juni 2012

In der Kartäuserstraße 64/Puschkinstraße 2 beginnt der Abriss von Teilen des früheren Katholischen Krankenhauses (KKH) St. Johann Nepomuk. Einige unter Denkmalschutz stehende Gebäude bleiben stehen und werden saniert. Auf dem Gelände soll ein Wohnpark entstehen.

6. Juni 2012

Zum dritten Mal, nach 2008 und 2010, wird unsere Stadt im Schloss Bellevue in Berlin von den Vereinten Nationen als Stadt der Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Die Vereinten Nationen vergeben den Titel für gefertigte Strukturen für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Beispiele sind unter anderem die Fuchsfarm und ein leer stehendes Haus in Ilversgehofen, das Jugendliche umgestaltet haben. Neben acht weiteren deutschen Städten ist Erfurt die einzige ostdeutsche Kommune, die den Titel verliehen bekommt.

12. Juni 2012

Anlässlich des Baubeginns des Bartholomäusturms vor 600 Jahren beginnt das Carillonfestival Quersumme sechs. Der Turm gehörte einst zur Pfarrkirche St. Bartholomäus, die durch einen Brand 1660 vernichtet worden ist und deren baufälligen Mauerreste 1715 abgerissen worden sind. Seit dem Jahr 1979 birgt der 35 Meter hohe Bartholomäusturm ein aus 60 Glocken bestehendes Carillon. Ab dem morgigen Tag ist im Innenraum des Turmes eine Ausstellung zu sehen, die auf Schautafeln Informationen zu Bartholomäusturm und -kirche bietet.

20. Juni 2012

Erstmals findet der Deutsche Stiftungstag, das größte europäische Treffen dieser Art, in unserer Stadt statt. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen vertritt etwa 19.000 verschiedenste Stiftungen, in Thüringen gibt es etwa 250 Stiftungen. Zum Auftakt der dreitägigen Veranstaltung erhält Friede Springer in der Messehalle die goldene Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen.

29. Juni 2012

Unsere Stadt hat eine weitere, stets gut duftende Werbeträgerin: die Schöne Erfurterin. Bei einer Rosentaufe im Kreis von gut 180 fachverständigen Mitgliedern des Deutschen Rosenkongresses erhält eine Züchtung im großen Reigen der Königin der Blumen den Namen Schöne Erfurterin.

Juli

4. Juli 2012

Mit einem Tag der offenen Tür wird das neue Domizil des Bürgeramtes unter der amtlichen Adresse Bürgermeister-Wagner-Straße 1 feierlich eingeweiht. Kernstück des neuen Verwaltungsgebäudes bilden die zuvor generalsanierte alte Feuerwache und das ehemalige Zollamt am Juri-Gagarin-Ring, daneben befindet sich der Neubau in der Bürgermeister-Wagner-Straße. Seit dem 27. April 2012 zogen die Struktureinheiten des Bürgeramtes von sieben über das Stadtgebiet verteilten Standorten in acht Umzugsetappen in den neuen, nun einzigen Standort. Dieser beherbergt die Abteilungen Verwaltung und Bußgeldangelegenheiten, Bürgerservice, Gewerbe- und Aufsichtsangelegenheiten, den Stadtordnungsdienst und Standesamt unter einem Dach. Mit der Zusammenlegung aller Abteilungen des Bürgeramtes in ein Haus verfolgt die Stadtverwaltung das Ziel, effizienter und bürgerfreundlicher zu arbeiten. Die Baumaßnahmen, deren Gesamtvolumen rund 15 Mio. Euro betragen, sind mit Fördermitteln finanziert worden.

6. Juli 2012

In diesen Tagen geht ein langwieriger Prozess zu Ende: Der 90-jährige Edwin Luther, ein direkter Nachfahre eines Bruders von Martin Luther, stiftet 100.000 Euro für das Augustinerkloster. Das Geld fließt in das unantastbare Stiftungskapital der Stiftung Augustinerkloster und soll zum Erhalt der Klosteranlage des Augustinerklosters dienen. Monika Wiegand, eine Nichte des kinderlosen Edwin Luthers wird in den Stiftungsvorstand gewählt und ist damit künftig in die Entscheidungen der Stiftung mit einbezogen.

August

3. August 2012

Am Ammertalweg öffnen sich erstmals die Tore der neuen Ilverspassage. Mittelpunkt leibt der Rewe-Supermarkt, der erweitert und modernisiert worden ist. In den Umbau zur Passage einschließlich der Erweiterung des Parkplatzes auf dem Nachbargrundstück sind zwei Millionen Euro investiert worden. In nächster Zeit werden Neueröffnungen weiterer Geschäfte erwartet. Bis zum April kommenden Jahres sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein.

20. August 2012

Die Evangelische Grundschule zieht zum neuen Jahr in die alte Orthopädische Klinik, Regierungsstraße 42. Nachdem die Klinik im Jahr 2003 ausgezogen ist, stand das Haus neun Jahre leer, ehe es wieder zu einem Schulgebäude, den heutigen Anforderungen entsprechend, umgestaltet wird.

30. August 2012

Im Thüringer Zoopark wird der Grundstein für die neue Elefantenanlage, die ein Investitionsvolumen von acht Millionen Euro hat, gelegt. Sieben ausgewachsene Elefanten und ihr Nachwuchs können sich in verschiedenen Außen- und Innengehegen auf einer Gesamtfläche von 15.000 Quadratmetern tummeln. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2014 geplant.

September

3. September 2012

Auf dem verwilderten Gartengrundstück An der Stadtmünze 13 werden die Reste der zweiten mittelalterlichen Synagoge ausgegraben. Im Rahmen der Denkmalwoche graben Freiwillige, zumeist Hobby-Archäologen und Wissenschaftler angrenzender Disziplinen, unter Leitung von Dr. Karin Sczech vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie aus. Am Ende der Woche werden die Ergebnisse vorgestellt. Die auf Betreiben des Stadtrates 1357 errichtet, aber schon wieder 1736 einem Stadtbrand zum Opfer gefallene Synagoge ist in der Chronik von Sigismund Friese von 1754 bildlich dargestellt. Der Standort der Synagoge ist bekannt, da bei Schachtarbeiten bereits Mauerreste gefunden worden sind.

5. September 2012

Die Bauarbeiten am Haus zum Christoph am Wenigemarkt 20 beginnen. Bauherr Edgar Pille, der schon den Comthurhof, Gebäude gegenüber das Kaisersaals in der Futterstraße und Häuser am Fischmarkt gebaut, saniert und konserviert hat, möchte bis zum Jahr 2014 Wohnungen, Büros und Ladengeschäfte an der Ecke zur Kürschnergasse entstehen lassen.

10. September 2012

In der Spittelgartenstraße 2 weiht das Christophoruswerk ein neues Wohnheim ein, das das Zuhause für 30 Menschen mit geistiger Behinderung derzeit in einem Alter von 43 bis 71 Jahre ist. In gut zwei Jahren Bauzeit sind 2,3 Millionen Euro investiert worden. Das Wohnheim ist Zentrum eines Wohnverbundes mit zwei Außenwohngruppen und ambulanten Wohnformen im Umfeld.

25. September 2012

Die Sanierung des Huttenplatzes ist offiziell abgeschlossen. Die Plattenbauten der Kommunalen Wohnungsgesellschaft (Kowo) sind energetisch saniert, das Umfeld neu gestaltet. Neue Zäune durchziehen das Areal, sorgen teilweise für eine Verdreifachung der Weglänge in die Kaufhalle. Umgestaltete Innenhöfe bedeuten ein reduziertes Angebot an nun kostenpflichtigen Parkmöglichkeiten. Jeder Anwohner hat die Möglichkeit, an einem Losverfahren teilzunehmen, um die Nutzung eines dieser Parkplätze zu gewinnen. Die Mülltonnen stehen zentral, vor Missbrauch geschützt, eingehaust.

27. September 2012

Im traditionsreichen Werk Umformtechnik, das mittlerweile zur Schulergruppe gehört, werden nicht nur die bekannten, weltmarktbegehrten Pressen produziert, sondern auch durch Forschungstätigkeit ingenieurtechnisch neue Generationen entwickelt: Dank einer völlig neuen Technologie, der so genannten Twin-Sevo-Technologie, arbeiten die neuartigen Pressen bei gleicher Leistungsfähigkeit wesentlich leiser, verbrauchen weniger Strom und sind durch die kompakte Bauweise zudem auch noch kleiner. Der enthüllte, feierlich eingeweihte und zehn Millionen Euro.

Oktober

1. Oktober 2012

Das Landesverwaltungsamt verpflichtet Erfurt als erste Thüringer Kommune, fast die komplette Kernstadt zum 1. Oktober 2012 als Umweltzone auszuweisen. Trotz verbesserter Umweltwerte muss Erfurt die Umweltzone einführen, da gegen den ursprünglichen Bescheid trotz Rechtsbehelfsbelehrung kein Widerspruch eingelegt worden ist. Ein formales Versäumnis, infolge dessen das Landesverwaltungsamt bzw. das Landesverwaltungsgericht gar nicht anders entscheiden und das Verfahren nicht neu aufgerollt werden kann. Das umstrittene Einführen von Umweltzonen hat bisher in den jeweiligen Städten keinen messbaren Erfolg aufzuweisen, lediglich Kosten und Bürokratie für Kommunen und Einwohner erzeugt.

11. Oktober 2012

Die Gestaltung der Brache hinter der Krämerbrücke, auf der die Schottenhöfe entstanden sind, wird mit dem Nationalen Preis „Stadt bauen. Stadt leben. für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur in Deutschland“, einer seit dem Jahr 2009 vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Rahmen der Initiative Architektur und Baukultur vergebener Anerkennung, für das Gesamtkonzept aus Alt- und Neubau zur Quartiersvitalisierung ausgezeichnet.

November

3. November 2012

Mit einer Wiedereröffnungsfeier wird der offizielle Bauabschluss des westlichen Angers zwischen Angerkreuzung und Neuwerkstraße gefeiert. Bereits seit den 1970er-Jahren ist der Boulevard stückchenweise saniert worden. Einige Tage später pflanzen die Mitarbeiter der Firma Lindlaub 22 Amberbäume. Mit fünf Metern Höhe sind die Neuankömmlinge schon recht stattlich.

9. November 2012

Auf dem Anger, vor der Hausnummer 46, wird die achte Denknadel, die an deportierte und von den Nationalsozialisten ermordete Juden erinnert, eingeweiht. Die Denknadel ist den Brüdern Wilhelm und Erich Dublon gewidmet, die gemeinsam mit ihrem Vater Inhaber des Schuhgeschäfts der Firma Dublon gewesen sind. Nachdem sie 1938 ihr Geschäft aufgeben mussten, gingen sie 1949 auf das Flüchtlingsschiff St. Louis, das jedoch in Amerika nicht anlanden durfte und schließlich in Belgien strandete. Dort gerieten die Gebrüder Dublon 1940 in den Herrschaftsbereich des deutschen Faschismus, wurden über Mechelen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

12. November 2012

Die große Wohnscheibe, zu der unter anderem die Eingänge Juri-Gagarin-Ring 23 bis 47 gehören, hat einen neuen Besitzer, die in Hamburg beheimatete TAG Immobilien AG. Verkäufer ist Hochtief die Aktiengesellschaft, ein börsennotierter, international tätiger Baukonzern mit Sitz in Essen. Hochtief hat vor etwa zehn Jahren den als Stadthaus am Anger gepriesen, bis zu 13 Geschossen hohen Plattenbau umfangreich saniert. 29 Millionen Euro stehen für den Verkauf zu Buche.

17. November 2012

Auf dem Gelände der Ega feiert der Stadtfeuerwehrverband mit einem Aktionswochenende das 150-jährige Jubiläum des Bestehens der Freiwilligen Feuerwehren in der Stadt Erfurt. Mit der Gründung der Turnerfeuerwehr im November 1862 nahm die die Freiwillige Feuerwehr (FFW) erstmals Gestalt an. Die FFW ist heute noch ein unersetzlicher Partner der Berufsfeuerwehr, die vor zwei Jahren ihr Hundertjähriges feierte. Anlässlich des150-jährigen Jubiläums der FFW gibt es am 17. November 2012 im Festsaal des Rathauses ein Festakt. Zudem erscheint die Chronik 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Erfurt.

20. November 2012

Mit einem Festgottesdienst in der Schottenkirche und dem anschließenden Elisabeth-Empfang wird der emeritierte Bischof des Bistums, Joachim Wanke, verabschiedet. Am 1. Oktober 2012 hatte Joachim Wanke, dienstältester deutscher Bischof, bei Papst Benedikt XVI. aus gesundheitlichen Gründen sein Rücktrittsgesuch eingereicht. In Nachfolge von Hugo Aufderbeck steht Joachim Wanke seit 1980 den Thüringer Katholiken vor. Bischof Wanke gilt nicht nur als wichtigste ostdeutsche Stimme innerhalb der katholischen Kirche, er gehört auch zu den verlässlichen Partnern des Dialogs zwischen katholischen und evangelischen Christen. Joachim Wanke hat sich in den vergangenen Jahren zwei Herzoperationen unterziehen müssen. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers residiert als Diözesan-Administrator Weihbischof Reinhard Hauke.

29. November 2012

Die Regelschule 14 Friedrich Schiller, Schillerstraße 33, wird als erste staatliche Schule der Stadt als Reformschule zertifiziert. An der Schule wird nach dem so genannten Daltonplan der amerikanischen Pädagogin Helen Parkhurst (1886 – 1973) unterrichtet.

30. November 2012

101 Kindereinrichtungen, darunter 92 Kindertagesstätten und acht Kinderkrippen, dazu ein Betriebskindergarten und 317 vom Jugendamt vermittelte Tagespflegesätze sorgen für die Tagesbetreuung der jüngsten Einwohner. Damit erreicht unsere Stadt knapp das vorgegebene Ziel, jedem Kind über 3 Jahre einen Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen. Allerdings bekommt nicht jeder seinen Wunschplatz.

Dezember

2. Dezember 2012

Der Ilmenauer Prof. Dr. Reinhard Schramm wird nach einem sechsstündigen Wahlmarathon zum neuen Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde gewählt. Der bisherige Stellvertreter folgt Wolfgang Nossen ins Amt, der aus gesundheitlichen Gründen auf eine erneute Kandidatur verzichtet und zum Ehrenvorsitzenden gewählt wird.

8. Dezember 2012

In Urbich wird der neue Schulteil der Grund- und Regelschule eingeweiht. Zuvor haben viele Lehrer, Eltern und Kinder mit Demonstrationen und Gesprächen dafür gekämpft, dass die von der Schließung bedrohte Schule erhalten bleibt. Beim Anbau haben viele Eltern, Lehrer und Ortsansässige geholfen, manche fast jeden Sonnabend.

12. Dezember 2012

Zalando, ein Internetgroßhändler für Schuhe und Mode, nimmt das Logistikzentrums im Güterverkehrszentrum GVZ nach mehrwöchigem Probebetrieb in Regelbetrieb. Die ersten beiden von fünf Logistikhallen sind fertig. Momentan sind 500 Mitarbeiter bei Zalando beschäftigt, in einem Jahr sollen es wenigstens 1.000 sein. 2.000 Mitarbeiter sind mittelfristig, 3.000 je nach Auftragslage langfristig geplant. Dabei geht es nicht nur um Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor, das Unternehmen sucht auch Fachkräfte, beispielsweise im IT-Bereich.

19. Dezember 2012

Die Nordseite der Schlossanlage Molsdorf ist neu gestaltet und erstrahlt wieder in alter Pracht. Die ursprüngliche Zufahrt durch die dreiteilige barocke Toranlage fällt nach 1945 der Bodenreform zum Opfer, als das Areal zerstückelt wird. Die dazugehörigen Figuren sind eingelagert worden. Seit fast 15 Jahren ist die Wiedererstellung des Ensembles im Gespräch, die nun abgeschlossen ist.

31. Dezember 2012

Konrad, Emma, Amelie und Max heißen die Babys Nummer 709, 710, 711 und 712, die in diesem Jahr im Katholischen Krankenhaus (KKH) St. Johann Nepomuk geboren werden. Damit verzeichnet das KKH einen neuen Geburtenrekord. Im Helios-Klinikum erblicken sechs Kinder das Licht der Welt, insgesamt 1546 bisher in diesem Jahr.
Dass das Katholische Krankenhaus St. Johann Nepomuk auf einen Geburtenrekord in diesem Jahr verweisen kann, steht schon seit etwa einem Monat fest: Im Jahr 2012 erblicken 720 Babys das Licht der Welt, das eine oder andere könnte noch dazu kommen. Der geburtenstärkste Monat ist der September (84), eher ruhig ist es im April (49). Max und Sophie stehen auf der Namenshitliste der Eltern ganz oben.