Crotus Rubianus (1480 – um 1545)

Humanist und Theologe

Johannes Crotus Rubianus (eigentlich Johannes Jäger) stammte aus dem bei Arnstadt gelegenen Dornheim. Gemeinsam mit Ulrich von Hutten besuchte er die Klosterschule in Fulda. Im Sommersemester 1499 wurde er an der Universität Erfurt intituliert. Er zählte zum Schülerkreis von Nikolaus Marschalk und gehörte zum ersten Erfurter Humanistenkreis um Mutianus Rufus.

Aus Anlass des Streites um die Erhaltung der Judenbücher und die Haltung des Humanisten Reuchlin zu diesen Büchern entstanden die „Epistolae obscurorum virorum“ („Dunkelmännerbriefe“); die meisten, nämlich 41 stammten von Crotus Rubianus. 1519 erwarb er in Bologna den theologischen Doktorgrad. Auf der Durchreise in Erfurt weilend, wurde er 1520 zum Rektor der Universität gewählt. Als solcher begrüßte er am 6. April 1521 Martin Luther namens der Universität feierlich, als dieser auf dem Wege zum Wormser Reichstag durch Erfurt kam. Die von ihm beabsichtigte Studienreform blieb jedoch in den Anfängen stecken.

Das Einsetzen des Niederganges der Erfurter Universität konnte sie nicht verhindern. Rubianus hielt sich ab 1524 beim Hochmeister bzw. Herzog Albrecht von Preußen in Königsberg auf, wandte sich dann aber 1530 dem Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg zu. Rubianus neigte wie Eobanus Hessus und Ulrich von Hutten anfänglich zur lutherischen Reformation, anders als diese verharrte er jedoch schließlich beim alten Glauben. Er starb als Mitglied des Domkapitels von Halberstadt.