Kulinarisches: Die Rostbratwurst

Natürlich kann man einfach seiner Nase nachgehen. Denn egal, welche Jahreszeit gerade ist: allenthalben glühen in Erfurt wie im ganzen Thüringer Land die Holzkohlengrille und darauf brutzelt die Leib- und Magenspeise der Einheimischen – die original Thüringer Rostbratwurst.

Unumstritten ist, dass die Thüringer Spezialität auf eine 600-jährige Tradition verweisen kann. Im Staatsarchiv Rudolstadt fand sich eine diesbezügliche Rechnung des Arnstädter Jungfrauenklosters, wonach für "darme czu bratwurstin" ein Groschen entrichtet werden musste.

Knusperbraun im Brötchen – traditionell mit Born-Senf oder auch je nach Geschmack mit Tomatenketchup "angereichert", ist sie ein leckeres und durchaus nährendes kleines Extra für den Hunger zwischendurch.

Übrigens gehört die original Thüringer Rostbratwurst inzwischen zu den europaweit geschützten Markenprodukten. Elf lange Jahre haben die Thüringer darum gekämpft, denn wer einmal den Unterschied geschmeckt hat, der weiß, warum die Thüringer derart stolz auf ihre Wurst sind.

Noch heute fehlt dieses leckere, von allen Seiten braun gebrutzelte Wurst auf keinem Volksfest, gehört zu jeder Gartenparty und rustikalem Treffen mit Freunden.

Obwohl die Mindestbestandteile, wie Schweineschulter, Schweinebauch, Salz, Pfeffer, Kümmel, Ei und Milch überall gleichermaßen verwendet werden, fügen die Thüringer Metzger ganz sicher noch ein gehütetes Geheimnis hinzu. Denn wie wäre sonst die Tatsache zu erklären, dass die Bratwurst weltweit produziert, doch im Geschmack schlicht weg unnachahmlich blieb?