„Ertragen können wir sie nicht – Martin Luther und die Juden“

16.10.2015 11:00 – 10.11.2015 16:00

Im Jahr 2017 begehen die evangelischen Kirchen weltweit das 500. Jubiläum der Reformation. Viele Worte Martin Luthers sind bleibend aktuell. Zum Umgang mit den „Anderen“ forderte der Reformator: „Nicht mit Gewalt, sondern mit dem Wort“ solle ein Christ geistliche, theologische, religiöse Auseinandersetzungen führen. Was für eine wichtige Erinnerung! Umso erschreckender ist es, zu erfahren, wie sich der Reformator selbst gegenüber Juden verhalten und artikuliert hat. So lesen sich seine sieben „Empfehlungen“ zum Umgang mit ihnen, die er in seiner Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ abgibt, wie eine Anstiftung zum Pogrom. Zum Ende seines Lebens fordert Luther geradezu zur Gewaltanwendung auf und benutzt eine derart unflätige Sprache, dass selbst Zeitgenossen entsetzt sind ob solcher „schmutzigen Ausfälle“ gegen das Judentum.

Der ältere Luther im Mantel. Im unteren Bereich ein Textfeld mit historischer Schrift. Rechts oben ein Herz, darin ebenso ein Schriftfeld.
Bild: © Stadtmuseum Erfurt, Luthersammlung
10.11.2015 16:00

„Ertragen können wir sie nicht – Martin Luther und die Juden“

Genre Ausstellung
Veranstalter Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum in Thüringen
Veranstaltungsort Michaeliskirche, Michaelisstraße 39, 99084 Erfurt
workTel. +49 361 7852293+49 361 7852293

Die Ausstellung „Ertragen können wir sie nicht – Martin Luther und die Juden“ will daher zu einer notwendigen Auseinandersetzung mit Luthers Judenfeindschaft anregen. Sie wurde erarbeitet vom Referat für Christlich-Jüdischen Dialog der Nordkirche und ist vom 16. Oktober bis zum 10. November in der Erfurter Michaeliskirche zu sehen – Montag bis Samstag von 11 bis 16 Uhr – Eintritt frei.

Zur Ausstellung ist ein 56-seitiges Begleitheft erschienen und zu erwerben.