Vortrag „Hebräische Notizen und Rückvermerke an Urkunden aus Erfurt und anderen Städten des mittelalterlichen Reichsgebietes.“

22.03.2018 19:30 – 22.03.2018 21:00

Am Donnerstag, dem 22. März 2018 spricht um 19:30 Uhr Andreas Lehnertz über hebräische Notizen und Rückvermerke an Urkunden aus Erfurt und anderen Städten des mittelalterlichen Reichsgebietes. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Gekommen um zu bleiben? Die zweite jüdische Gemeinde in Erfurt 1354 – 1454“ statt, die bis zum 8. April 2018 in der Alten Synagoge zu sehen ist.

Hebräische Randnotiz auf einer mittelalterlichen Urkunde
Grafik: © Stadtarchiv Erfurt, 0-1 / 6-6
22.03.2018 21:00

Vortrag "Hebräische Notizen und Rückvermerke an Urkunden aus Erfurt und anderen Städten des mittelalterlichen Reichsgebietes."

Genre Veranstaltung
Veranstalter Netzwerk „Jüdisches Leben Erfurt“
Veranstaltungsort Alte Synagoge Erfurt, Waagegasse 8, 99084 Erfurt

Weitere Informationen

Linie 3, 4, 6 – Haltestelle Fischmarkt/Rathaus

Notizen aller Art auf Urkunden wurden lange Zeit vernachlässigt; dies gilt auch für hebräische Rückvermerke und Notizen. Im Rahmen der Sonderausstellung „Gekommen um zu bleiben?“ soll beleuchtet werden, welches Potential diese „Randnotizen“ für die Erforschung der Geschichte der Juden im mittelalterlichen Reichsgebiet besitzen. Spezielle Aufmerksamkeit erhalten dabei die hebräischen Notizen auf Urkunden aus Erfurt oder von Erfurter Juden außerhalb Erfurts, welche aber stets in einem Gesamtkontext mit dem Phänomen der hebräischen Notizen an Urkunden betrachten werden sollen. Solche Notizen sind oftmals privater Art und dienen zur Archivierung der Urkunden. Deshalb beinhalten sie auch Informationen, die unter Umständen nicht in den Urkunden angegeben sind: versteckte Zinsen, gestaffelte Rückzahlungen über den eigentlichen Zahlungstermin hinaus, weitere Geschäftspartner, kulturelle und sprachliche Aspekte sowie schließlich Hinweise auf die Archivierung.

Zur Person

Nach einem Studium der Germanistik und Geschichte an der Universität Trier, begann Andreas Lehnertz 2014 die Arbeit an seiner Dissertation mit dem Thema „Judensiegel im spätmittelalterlichen Reichsgebiet. Beglaubigungstätigkeit und Selbstrepräsentation (Ende 13. bis Mitte 15. Jahrhundert)“, die von Prof. Alfred Haverkamp und Prof. Lukas Clemens (beide Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden, Universität Trier) betreut wird. Neben den Judensiegeln liegen weitere Schwerpunkte seiner Forschung auf hebräischen Grabsteinen, der allgemeinen Siegelkunde, hebräischen Rückvermerken und jiddischen Wörtern in Urkunden.