Warnung der Bevölkerung bei Großschadensfällen

Um bei Großschadensfällen und Katastrophen zeitnah zu warnen und zu informieren, verfügt die Stadt Erfurt über ein Sirenensystem. Diese ermöglichen neben der Warnung/Entwarnung auch zusätzlich Sprachdurchsagen, um wichtige Handlungsanweisungen zu übermitteln.

Elektronische Sirene mit Sprachausgabe
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Warnung der Bevölkerung, nächster bundesweiter Warntag: 12.09.2024

Beinhaltet Information an die Bevölkerung über plötzliche Schadensereignisse, drohende Gefahren, Aufforderung der Bevölkerung zweckmäßige Maßnahmen einzuleiten. Eine Informationsübermittlung setzt voraus, dass die Bevölkerung von der gewählten Warnmöglichkeit erreicht werden kann. Möglichkeiten dazu wären beispielsweise:

  • Lautsprecherdurchsagen
  • Radiodurchsagen
  • Fernsehnachrichten
  • Modulares Warnsystem des Bundes (MoWaS)
  • Sirenen
  • Internetauftritte
  • Soziale Medien (Twitter, Facebook, ...)
  • Push Nachrichten von Rundfunk- und Fernsehanstalten
  • Aushänge
  • Digitale Stadtinformations- und Werbetafeln

MoWaS z. B. ist ein Warnsystem des Bundes, welches auch durch die Länder und die Zentralen Leitstellen in den Kommunen genutzt wird. Es dient der flächendeckenden Warnung der Bevölkerung durch die Übermittlung von amtlichen Gefahrendurchsagen und Gefahrenmeldungen über ein kommerzielles Satellitensystem an öffentlich-rechtliche sowie private Medienbetreiber, Presseagenturen, Internetprovider, Pagingdienstleister und die Deutsche Bahn AG.
Dieses wird seit 2009 zur Warnung im Großschadensfall/ Katastrophenfall genutzt. Dieses System wurde kontinuierlich erweitert. Die 4. Ausbaustufe wurde im Juli 2013 in Betrieb genommen und ermöglicht es nun, dass die Verantwortlichen unmittelbar und ohne Medienbruch alle zur Verfügung stehenden Warnsysteme auslösen können.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) stellt nunmehr eine Erweiterung als Web-App für Smartphones und Tablets zur Verfügung. Sie ermöglicht es, in einer technisch innovativen Form allen Bürgerinnen und Bürgern schnelle und gezielte Informationen bereit zu stellen.

Mit dieser Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz „NINA“ genannt, können Sie wichtige Warnmeldungen unterschiedlichster Gefahrenlagen wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung, Hochwasser oder Großbrände erhalten. Diese Informationen können optional auch für Ihren aktuellen Standort abgerufen werden. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und Hochwasserinformationen  der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls in die Warn-App „NINA“ integriert.

Die App ist für den Endnutzer kostenfrei in den App-Stores von Google und Apple für die Betriebssysteme Android und iOS bereitgestellt. Es fallen lediglich Kosten für den Datenverkehr im Rahmen des Vertrages beim jeweiligen Mobilfunkprovider an.

Mit der Cell- Broadcasting Technologie können Warnmeldungen einfach und schnell an eine große Anzahl von Menschen versendet werden. Eine App ist nicht erforderlich.
Mit keinem Warnmittel werden bislang mehr Menschen erreicht. Sie ist daher für eine Alarmierung im Notfall sehr gut geeignet. Bei Cell Broadcast wird die Warnmeldung direkt auf die in einem bestimmten Abschnitt eines Mobilfunknetzes befindlichen empfangsfähigen Mobilfunkendgeräte versendet. Ältere Geräte sind oftmals nicht in der Lage Cell Broadcast Nachrichten zu empfangen. Updates der Hersteller und Netzbetreiber verbessern ständig die Erreichbarkeit. Die Mobilfunkgeräte müssen eingeschaltet sein und dürfen sich nicht im Flugmodus befinden. Für Cell Broadcast erfolgt keine Entwarnung.

Im September 2020 fand der erste bundesweite Warntag statt. Dazu wurden neben der Warn- App NINA auch andere Warnmultiplikatoren wie beispielsweise Sirenen und digitale Infotafeln angesteuert.

Der Warntag 2023 fand am 14.September statt. Schwerpunkt war diesmal wiederum den Warnkanal "Cell-Broadcast" zu erproben. Sirenen, die Warn-App NINA und Stadtinformationstafeln wurden ebenfalls angesteuert. Nachfolgend ein Auszug aus der Pressemeldung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK):

Stresstest bestanden: Am Bundesweiten Warntag haben die Warnsysteme zuverlässig funktioniert

Am heutigen dritten Bundesweiten Warntag wurden in Deutschland erneut die Warnsysteme für den Krisen- und Katastrophenfall erprobt. Gegen 11 Uhr wurde eine Probewarnung versendet. Gegen 11:45 Uhr erfolgte auf den meisten Warnkanälen eine Entwarnung. Bei Cell Broadcast - dem in diesem Jahr neu eingeführten Warnmittel, das viele Menschen unmittelbar auf ihrem Smartphone erreicht - wird an der zeitnahen Einführung der Entwarnung gearbeitet.

Bürgerinnen und Bürger konnten im Fernsehen, über das Radio, auf ihren Smartphones, per Cell Broadcast oder mittels Warn-Apps wie z.B. "NINA" und auf digitalen Stadtinformationstafeln hören und sehen, wie in Deutschland im Falle einer Gefahr gewarnt wird. Der Warnmittelmix sorgt dafür, dass fast alle Bürgerinnen und Bürger von einer Warnung erreicht werden.

Bund, Länder und Kommunen führen jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September gemeinsam den Bundesweiten Warntag durch, um ihre Warnsysteme zu testen und mögliche Schwachstellen zu identifizieren. Zugleich dient der Warntag der Information der Bevölkerung über die Wege, über die im Ereignisfall Warnmeldungen versandt werden.

Mehr Informationen zur Warnung und den Warnmitteln finden Sie unter anderem in den hinterlegten FAQ unter den folgenden Links:

www.bbk.bund.de/warnung

https://warnung-der-bevoelkerung.de/

Warntöne

vier Signalgrafiken mit unterschiedlicher Dauer
Grafik: Warntöne Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Unterschieden werden die Töne:

  • „Warnung vor einer Gefahr“,
  • „Feueralarm“ welcher zur Alarmierung der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr genutzt wird,
  • „Entwarnung“ und
  • „Signalprobe.

Bei Auslösung des Warntones „Warnung vor einer Gefahr“, signalisiert durch einen Heulton von einer Minute Dauer, ist unverzüglich das Rundfunkgerät einzuschalten, auf Nachrichten und Durchsagen zu achten sowie den Aufforderungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten.

Wichtige erste Verhaltenshinweise

  1. Ruhe bewahren
  2. Gebäude oder Wohnung aufsuchen
  3. Türen und Fenster schließen
  4. Radio einschalten (Falls die Stromversorgung unterbrochen ist, ein Radio mit Batterien verwenden. Alternativ kann das Radio im Auto benutzt werden.)
  5. Regionalsender einstellen und Durchsagen beachten
  6. Nachbarn informieren

Allgemeine Verhaltensregeln

Auch wenn Sie möglicherweise nicht unmittelbar betroffen sind, können Sie durch Ihr besonnenes Verhalten leicht zu einer zügigen Gefahrenabwehr und Schadensbeseitigung beitragen.

Oft behindern Schaulustige die Einsatzkräfte bei Ihrer Arbeit! Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Katastrophenschutzeinheiten sind auf freie Strecken angewiesen. Bitte bleiben Sie dem Schadensort fern, und blockieren Sie keine Verkehrswege!

Bleiben Sie möglichst zu Hause oder am Arbeitsplatz und achten Sie auf Anweisungen der Behörden!

Holen Sie Ihre Kinder wenn möglich nach Hause!

Informieren Sie gegebenenfalls Ihre Nachbarn und Passanten über die Durchsagen! Helfen Sie älteren, behinderten und ausländischen Menschen.

Benutzen Sie bitte kein Mobiltelefon. Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Katastrophenschutz benötigen diese Kapazitäten zur Abarbeitung der Hilfs- und Rettungsmaßnahmen!

Nachfolgend die Sirenensignale zur Warnung und Entwarnung in Thüringen.

Audio: Sirenensignal Warnung (BBK)

Audio: Sirenensignal Warnung (BBK) © BBK

Audio: Sirenensignal Entwarnung (BBK)

Audio: Sirenensignal Entwarnung (BBK) © BBK

Flyer zur Warnung der Bevölkerung bei besonderen Gefahren in Erfurt