Geschützter Landschaftsbestandteil "Am Rettbachgraben"

Das im Jahr 2006 als Geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesene Feldgehölz "Am Rettbachsgraben" umfasst etwa eine Fläche von 1,79 ha. Naturräumlich ist es Teil der flachwelligen Agrarlandschaft des "Alach-Gamstädter Lößplateaus", die bedingt durch den auf fruchtbaren Löß- und Braunschwarzerden stattfindenden, intensiven Ackerbau eine hohe Strukturarmut aufweist. Gehölzen und Grünlandflächen kommt somit eine wichtige Funktion als Rückzugsraum für Fauna und Flora zu, gleichzeitig prägen sie entscheidend das Landschaftsbild. Das Wäldchen "Am Rettbachsgraben" ist bereits in historischen Karten als isolierte Gehölzfläche in der umgebenden Ackerflur verzeichnet und wurde vor 100 Jahren durch Mittel- oder Niederwaldwirtschaft genutzt. Hohe Grundwasserstände in der Umgebung führen zu einer mehr oder weniger starken Vernässung der in einer Geländesenke liegenden GLB-Fläche, wodurch eine ackerbauliche Nutzung bis heute verhindert wurde. Die Pflanzenwelt wird somit von Arten geprägt, die feuchte bis nasse Bodenverhältnisse bevorzugen: Eschen, Erlen und Weiden bilden zusammen mit markanten Pappeln den Baumbestand, insgesamt 107 Pflanzenarten sind im GLB bereits nachgewiesen worden. Die Tierwelt weist neben Brutvogelarten wie Rotmilan, Sumpfrohrsänger und Nachtigall vor allem unter den Wirbellosen deutschlandweit seltene Arten auf. Hierzu gehören z.B. die Laufkäfer Carabus coriaceus und Calathus rotundicollis  sowie der zu den Fächerkäfern zählende Pelecotoma fennica, die als Bewohner feuchter Wälder und Wiesen stark im Rückgang begriffen sind.