Hamster, Fasane und andere Hühnervögel

18.09.2008 00:00

Am 18. September wurden im Naturkundemuseum Erfurt gleich zwei neue Ausstellungen eröffnet.

Beide Expositionen, sowohl die Sonderschau "Hamster - Vom Schädling zum Kuscheltier", als auch die Ausstellung "Fasane und andere Hühnervögel", werden vom Thüringer Umweltministerium, der Sparkassenstiftung Mittelthüringen und der Heinz-Sielmann-Stiftung unterstützt.               

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Dipl.-Biologe Herbert Grimm, seit 1991 am Naturkundemuseum Erfurt als Wissenschaftler tätig, wird die Ausstellung " Fasane und andere Hühnervögel" erläutern. Dabei wird er erklären, dass zu den "Hühnern" auch die "Fasanenvögel" gehören, die in 180 Arten über nahezu den gesamten Erdball verbreitet sind - von der nur 12 cm großen Zwergwachtel bis zum Pfau mit seiner bis 2,5 m langen Federschleppe. Natürlich schließen sie auch die eigentlichen Fasane ein - farben- und formenreiche Vögel mit immerhin 48 verschiedenen Arten und zahlreichen Unterarten.
Die ornithologische Sammlung des Naturkundemuseums Erfurt umfasst immerhin 92 Hühnervogelarten, von denen in der Ausstellung eine kleine Auswahl zu sehen ist. Ein großer Teil der Fasane und Hokkohühner stammt aus der in Fachkreisen weltbekannten "Fasanerie Erfurt", die in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag feiert. Der Erfurter Christian Möller, der mit der Fasanerie im Jahre 1958 als Hobby begann, führt heute eine der artenreichsten Fasanen- und Hokkosammlungen Europas.
Erfurt ist aus diesem Grunde auch vom 19. bis 20. September 2008 Austragungsort der Jahrestagung der deutschen Sektion der "World Pheasant Association". Dafür und für alle interessierten Bürger hat das Naturkundemuseum Erfurt seine Schatzkammer geöffnet.

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Für diese Ausstellungen wird der große Fundus des Hauses genutzt, der ansonsten den Blicken des Publikums verborgen bleibt.

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Bei einigen Tieren sind die Männchen ebenso unscheinbar gefärbt wie die Weibchen. Oft jedoch prangen die Hähne in leuchtenden und glänzenden Farben. Das ist einer der Gründe, weshalb sie seit Jahrhunderten beliebte Ziervögel sind.
Ausstellung vom 19. September bis 31. Oktober 2008

Goldhamster

In der Ausstellung "Hamster: Vom Schädling zum Kuscheltier" wird die Natur- und Kulturgeschichte des kleinen Säugetiers beleuchtet.

Der Hamster bewegt seit langem die Gemüter der Menschen. Aufgrund  seiner Vermehrungsfreudigkeit und der Nahrungskonkurrenz zum Menschen verfolgte man ihn über Jahrhunderte als Schädling, bewunderte ihn zugleich aber als Bau- und Vorratsmeister. Noch die ältere Generation hat erfahren, dass "Hamstern" einem über schlechte Zeiten hinweghelfen kann.

Veränderungen in der Landbewirtschaftung hat diesen Überlebenskünstler allerdings an den Rand des Aussterbens gebracht.

Feldhamster

Nennenswerte Bestände des Feldhamsters gibt es noch im Erfurter Becken und in der Magdeburger Börde.

Charakteristisch für den Feldhamster ist sein auffällig buntes und für einheimische Säugetiere einzigartiges Fell. Der Rücken wird von einem braun gelblichen Fell bedeckt, das durch seinen schwarzen Grund eine typische Wildfärbung erhält. Schnauzenoberseite, die Augenpartien und das Halsband sind rotbraun. Ein weißer Wangenfleck, einer hinter dem Ohr und einer vor und hinter den Vorderbeinen sind auf beiden Seiten angeordnet.

Insbesondere in Thüringen treten Farbabweichungen auf. Neben den normal-farbigen Tieren gibt es hier auch schwarze Hamster, bei denen nur Schnauze, Füße und Ohrränder weiß sind.
Zur Ausstellung wird ein Begleitprogramm angeboten: Hamstergeschichten gibt es am Sonntag, dem 21. September 2008, 10:30 Uhr, im Museum. Kurt Peterknecht liest aus interessanten Kinderbüchern. Während der Ausstellung läuft auch ein Heinz-Sielmann-Film aus dem Jahre 1952.
Ausstellung vom 19. September bis 31. Oktober 2008