Die Ausstellung „Change. Fotografie | Video | Audio-Installation | Objekte“ eröffnet heute im Kunsthaus Erfurt

13.02.2009 13:16

Die Februar-Ausstellung im Kunsthaus Erfurt kreist thematisch um die Begriffe Wechsel und Wandel. "Change – Yes we can!" Dieser Spruch ist nahezu überall bekannt, steht er doch für den aktuellen Politikwechsel in den USA und den neuen Präsidenten Barack Obama. Doch Wechsel und Wandel sind auch für die Menschen im Osten Deutschlands seit 20 Jahren Alltag. Erfurter Künstlerinnen und Künstler begaben sich auf Spurensuche und stellen ihre Ergebnisse jetzt im Kunsthaus Erfurt in der Michaelisstraße aus.

2009 ist in Deutschland nicht nur das Jahr der Demokratie, es ist auch das Jahr, in dessen Herbst sich die politische Wende zum 20. Mal jährt. Für Viele hat sich viel verändert – und nicht für Alle nur positiv. So zogen der Prozess der Einheit und des politischen Wechsels auch ökonomische und soziale Veränderungen nach sich. Und wie sieht es vor Ort aus? Hermann Kleinknecht, Ludwig Kohl, Andreas Kubitza, Johannes Smettan, Sandra Schmalz, Leonie Weber, Robert Wegener und Simone Weikelt haben sich auf ihre Art dem Thema genähert.  

Erfurter-stadtgespraeche
Erfurter Stadtgespräche: Präsentiert eine kleine Fotoserie und O-Töne aus der Erfurter Innenstadt, zwischen Bahnhofstraße und Fischmarkt, Anger und Domplatz, eingefangen von Johannes Smettan und Andreas Kubitza. 200 kurze Statements von anonymen Passanten, die gewillt waren, zu der Frage "Was würden Sie sich für Erfurt wünschen?" etwas in ein Mikrofon zu sprechen, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.    

Me
me | audiovisuelle Selbstportrait in 5 Farben | #2 retrospektive Momentaufnahme 2009: Ist die Fortführung einer perspektivischen Betrachtung Simone Weikelts aus dem Jahr 2005. Eine Annäherung von Schwarz nach Weiß soll einen mental erhofften Entwicklungsprozess, eine verträumte Vision in die Zukunft darstellen. Die Arbeit ist ein Sich-neben-sich-stellen, die gleichermaßen Hoffnung als auch Verzweiflung in sich trägt.  

Sandra-schmalz
Portrait mit Fassade: Nennt Sandra Schmalz ihre Arbeit, deren Recherche­gegenstand die nordöstliche Region Sachsen-Anhalt und die dortige "Landflucht" ist. In der Serie "Portrait mit Fassade" gibt die Fotografin jenen Menschen, die ihre Heimat nicht aufgeben konnten oder wollten ein Gesicht.    

Go-ahead
go ahead: Unter diesem Titel beschäftigt sich Leonie Weber mit Phänomenen des alltäglichen Lebens und die Darstellungen des so genannten "Normalen", vorrangig in Form von detaillierten Modellen von privaten wie öffentlichen Räumen, Installationen und Videoarbeiten.  

es spricht sich schlecht mit gebundener Zunge: Eine Rauminstallation des Künstlers Robert Wegener, die den Betrachter – mit dem Blick in leere Zuschauer­räume – in die Position eines ehemals Vortragenden versetzt.  

menschen­ _ antworten: Sind kurze Videosequenzen von Menschen, denen Hermann Kleinknecht zwischen 2004-2008 in Berlin begegnete, in Kulturstätten, Kneipen, Wohnungen… Sie reden über ihre Lieblingsfarbe, ihre Lieblingsstadt oder versuchen sich an Definitionen über Kunst.  

dripp tripp: Die an der äußeren Seitenfassade des Kunsthauses erstellte Arbeit des Erfurter Künstlers Ludwig Kohl zeigt ganz aktuell was Wandel bedeutet. Neben dem Kunsthaus entsteht in den nächsten Wochen ein neues Wohnhaus.  

Die Ausstellung ist bis zum 6. März von dienstags bis freitags in der Zeit von 12 bis 18 Uhr geöffnet.