"Bilder einer neuen Zeit" im Thüringer Volkskundemuseum
Die Werke Demmes dokumentieren eindrucksvoll die rasante Entwicklung Erfurts in den letzten 20 Jahren. Ein Zeitraum, der nicht nur die Fassaden der Thüringer Landeshauptstadt verändert hat. Karl-Heinz Kindervater, der nach der ersten freien Kommunalwahl im Jahr 1990 zum Stadtverordnetenvorsteher gewählt wurde, erinnerte in seiner Eröffnungsrede an die Anfänge der Kommunalpolitik nach der Wende - eine Zeit des Aufbruchs ohne Einschränkungen.
Heute hat sich dieses Bild gewandelt: vor allem finanzielle Zwänge bestimmen das Handeln der politischen Akteure. Thüringens Finanzministerin Marion Walsmann konnte zur Ausstellungseröffnung dennoch eine Freude bereiten - sie überreichte dem Förderverein des Volkskundemuseums einen Scheck über 4.000 Euro aus Lottomitteln des Freistaats.
Noch bis zum 21. November können Besucher die Zeitreise in das Erfurt der frühen 90er Jahre unternehmen. Neben den Demme-Werken sind in einer Video-Installation die Jahresrückblicke von 1993 bis 1995 zu sehen. Doch auch die Besucher sollen aktiv werden und mit ihren Erinnerungen die Ausstellung bereichern.
Die Bürgerbox von Radio Funkwerk sammelt im Rahmen der Ausstellung akustische Protokolle von Meinungen und Erfahrungen der Besucher zur Deutschen Wiedervereinigung. Wer sich nicht vor das Radio-Mikrofon traut, der kann in klassischer Weise mit Stift und Papier seine Erinnerungen und Gedanken festhalten.