Fachtagung zu Bildungsübergängen im Rahmen des Vorhabens „Bildungsstadt Erfurt – Lernen vor Ort“

12.01.2010 19:00

Heute fand im Rathausfestsaal eine erste Fachtagung des Verbundvorhabens "Bildungsstadt Erfurt – Lernen vor Ort" zwischen Stadtverwaltung Erfurt, Arbeit und Leben Thüringen sowie dem Thüringer Institut für Akademische Weiterbildung e. V.  mit rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.

In Kooperation des Vorhabens mit der Fakultät Sozialwesen der FH Erfurt entstan­den interessante Arbeitsergeb­nisse für das Aktionsfeld Bildungsübergänge. Jeder Mensch muss in seinem Leben eine Vielzahl an Übergängen von einer Bildungs­institution zu einer nächsten bewältigen, dazu können gehören: Kindertagesstätten, Grundschulen, Schulen der Sekundarstufe I, Einrichtungen der Sekundarstufe II, Hochschulen, Angebote der Erwachsenenbildung und andere.  

Studierende der FH Erfurt ermittelten im Verlauf eines Semesters unter Anleitung von Frau Prof. Michaela Rißmann für fünf biografische Lebensabschnitte die relevanten Übergänge in Erfurt und interessierten sich dabei auch, ob und wie Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu diesen Bildungsübergängen die notwendigen Informationen für ihre Entscheidungsfindung erhalten. Die Ergebnisse der Analysen wurden in der Fachtagung vorgestellt und bilden eine wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung eines transparenten Übergangsmanagementsystems für Erfurt.  

Die Beiträge der Tagung bestätigten, dass da noch eine Menge Arbeit bevorsteht: Es gibt zwar viele gute Ansätze zur besseren Gestaltung der Übergänge, aber in der Regel werden sie projektförmig entwickelt und erprobt und sind nicht von Dauer. Beziehungsweise gibt es eine Reihe paralleler Angebote für eine Altersgruppe, die weder abgestimmt noch transparent sind.  

Für die Studierenden des Fachbereichs Sozialwesen brachte die Aufgabe noch manch weiteres Aha-Erlebnis, hatten sie sich doch vorher noch nie so gründlich mit der Struktur des deutschen Bildungssystems beschäftigt. Dass manch ein Problem, mit dem sie in ihrer zukünftigen Berufspraxis konfrontiert werden, mit der zwar theoretisch schon recht ausgefeilten, aber praktisch nicht immer funktionierenden Durchlässigkeit des Bildungssystems zusammen hängen könnte, wurde ihnen dabei auch bewusst. 

Ressourcen für die Entwicklung eines Übergangsmanagements im Rahmen des Vorhabens "Bildungsstadt Erfurt" sehen die Studierenden vor allem in der weiteren Beteiligung der Fakultät Sozialwesen unter Nutzung von Seminaren der Studierenden der Sozialen Arbeit und in der Einbeziehung ehrenamtlichen Engagements, vor allem von Seniorinnen und Senioren, die dazu gern bereit sind.