Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße: Sanierung und Modernisierung offiziell begonnen

17.06.2010 18:42

Am heutigen 17. Juni, dem 57. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR im Jahr 1953, fand auf dem Gelände der ehemaligen JVA Erfurt der offizielle Baubeginn für die Sanierung und Modernisierung des geschichtsträchtigen Baudenkmals statt.

Das historische Ensemble mit rund 7.300 Quadratmetern Bruttogeschossfläche erhält nach Abschluss der Bauarbeiten einen neuen Mix aus Büro- und Verwaltungsnutzungen, kombiniert mit einer Gedenk- und Bildungsstätte. Das Ergebnis des Planungsprozesses, in dem neben dem Freistaat Thüringen und der Landeshauptstadt Erfurt insbesondere auch die Aufarbeitungsinitiativen intensiv mitgearbeitet haben, kann sich sehen lassen: Eine Gedenk- und Bildungsstätte unter Trägerschaft der Stiftung "Gedenken – Erinnern – Lernen. Thüringer Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur" wird sich der wichtigen Aufgabe der Aufarbeitung des SED-Unrechts und auch des Komplexes Staatssicherheit annehmen.

Im ehemaligen Haftzellentrakt des Westflügels bilden authentisch erhaltene Bereiche, Ausstellungsflächen, Medien- und Seminarräume die Basis für die Gedenk- und Bildungsstätte. Der Neubau des modernen Veranstaltungsgebäudes bildet mit einem großzügigen Foyer und dem neuen Vorplatz das zukünftige Entree aus Richtung des Domplatzes.

Die Büroflächen im Hauptgebäude bieten auf insgesamt ca. 2 250 Quadratmetern attraktive Arbeitsbedingungen mit perfekter Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Das Grundstück erhält eine eigene Zu- und Abfahrt von der Andreasstraße. Die bislang geschlossene, ehemalige Gefängnismauer wird partiell geöffnet und integriert zukünftig das Areal in den städtischen Raum. In das ehemalige Kommandantenhaus werden nach der Sanierung eine polizeiliche Beratungsstelle und der Kontaktbereichsbeamte einziehen.

Im Rahmen des Festaktes zum offiziellen Baubeginn sprachen u.a. der Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, der Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Thomas Deufel sowie der Oberbürgermeister Andreas Bausewein.