Fünfte DenkNadel im Erfurter Straßenbild: Erinnerung an den jüdischen Arzt Dr. Ernst Ehrlich

09.11.2010 20:00

In der Bahnhofstraße 40, dem Ort seiner Praxis und seines Wohnhauses, erinnert die fünfte DenkNadel an den jüdischen Arzt Dr. Ernst Ehrlich.

Ein Redner neben der sogenannten Denknadel; vor ihm die Gäste der Veranstaltung zur Aufstellung des Denkmals.
Foto: Bankdirektor Marc Frings (links), Leiter der Deutschen-Bank-Filiale in der Bahnhofstraße, sammelte mit seinen Mitarbeitern 2.000 ERO für die Aufstellung der Denknadel. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Ernst Ehrlich praktizierte bis zum 1. Oktober 1938 als Facharzt für Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheiten in der Bahnhofstraße, die zu diesem Zeitpunkt Adolf-Hitler-Straße hieß. Er wurde im September 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er vier Wochen später infolge der unmenschlichen Lebensumstände starb.

Initiator der Denknadeln ist der "Arbeitskreis Erfurter GeDenken 1933 - 1945", der seit vier Jahren die Erinnerung an verfolgte und ermordete jüdische Mitbürger im Nationalsozialismus in der Stadt fest verankern möchte. Die Mitglieder der Initiative haben Biografien erforscht und Kontakte zu noch lebenden Familien­mitgliedern geknüpft. Die Denknadel wurde im Rahmen eines künstlerischen Wettbewerbes von der Künstlerin Sophie Hollmann entworfen.  

Auch im kommenden Jahr möchte die bürgerschaftliche Initiative weitere Denknadeln setzen. Viele Mitmenschen haben bereits Interesse signalisiert, Spenden sind immer willkommen.