Aufstieg, Fall und Neubeginn: Retrospektivausstellung 35 Jahre Internationale Keramik Symposien Römhild

28.02.2011 16:29

Am Wochenende öffnete im Kulturhof zum Güldenen Krönbacken eine neue Sonderausstellung. Zur Begrüßung sprachen die Bürgermeisterin Tamara Thierbach und der Vereinsvorsitzende des Fördervereins des Internationalen Keramiksymposiums Römhild e.V., Reinhard Keitel. Hans-Peter Jakobsen, Museumsdirektor i.R. und Kurator, sorgte für die Laudatio und "Rest of best" für die musikalische Umrahmung.

Zwölf braune Bilderfliesen nebeneinander gelegt.
Bild: Detail aus dem "Gemeinschaftsprojekt "Bodenfließen", Schamotteton, 1984" Bild: © Stadtverwaltung Erfurt

Es war eine Sensation, als sich im September 1975 auf dem VEB Töpferhof der südthüringischen Stadt Römhild Keramiker der DDR mit Kollegen aus dem Ausland erstmalig zu einem internationalen Keramiksymposium der DDR trafen.

Zwei blaue Teller im Detail angeschnitten
Bild: Detail aus der Arbeit "Miroslav Paral: Berührungen des Raumes, CSSR, 1987" Bild: © Stadtverwaltung Erfurt

Der "Verband Bildender Künstler der DDR", hatte durchgesetzt, dass er zu jedem Symposium zwei Künstler aus dem "Westen" einladen durfte. Römhild wurde gewählt, weil in der Stadt die Thüringer Töpfertradition bis heute lebendig ist.

Zwei in Ton gearbeitete Köpfe mit blauen Augen.
Bild: Detail aus der Arbeit "Lothar Sell: Liebespaar, DDR, 1975" Bild: © Stadtverwaltung Erfurt

Die Keramiker trafen sich insgesamt sieben Mal. Das sechste Symposium begann im September 1990 in der DDR und endete im Oktober in der Bundesrepublik. Das siebente 1993 markierte, trotz hoher künstlerischer Leistungen, das vorläufige Ende dieser Arbeitstreffen. 

Ein in Ton gearbeitetes Antlitz wird vom Schwan berührt.
Bild: Detail aus der Arbeit "Horst Skorupa: Leda mit Schwan, DDR, 1975" Bild: © Stadtverwaltung Erfurt

Dank des im April 2007 gegründeten Fördervereins, gelang 2008 ein Neubeginn. Bei schmalem Budget, viel Engagement, Improvisationsvermögen und ehrenamtlicher Arbeit wurde das VIII. Symposium veranstaltet. Mit fünf Künstlerinnen fiel es zwar kleiner aus, die Ergebnisse jedoch fügen sich als Ausdruck zeitgenössischer Keramik nahtlos in die Tradition aller Symposien ein.