Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt erhält eine Schenkung der Erfurter Kunsthandwerkerin Fridel Uta Schmidt

26.05.2011 17:22

Noch sind die amtlichen Schritte nicht abgeschlossen, doch ist eine wert­volle Bereicherung für den Bestand des Museums für Thüringer Volkskunde in Aussicht: Fridel Uta Schmidt, bis zu ihrer Pensionierung Kunsthand­werkerin/Keramikerin mit eigener Werkstatt in Erfurt, wird in Kürze dem Museum zahlreiche Gefäße und Zierkeramiken per Schenkung übereignen.

Übergabe Schenkung Fridel Uta Schmidt an Volkskundemuseum

Exklusiv für die Mitglieder des Fördervereins Museum für Thüringer Volks­kunde e. V. stellt Fridel Uta Schmidt am 24. Mai die geplante Schenkung vor. Inspirationsquellen und Begleitumstände von fast 30 Jahren ihres Schaf­fens - von 1980 bis 2007 - werden anschaulich: Begeistert von historischen Fayencen und ihrem Faible für florale Dekore folgend, präsentierte sich Fridel Uta Schmidt im Jahr 1980 mit Gefäßen und innovativer Zierkeramik erfolgreich der staatlichen Prüfungskommission zur Aufnahme in die Ge­nossenschaft der Thüringer Kunsthandwerker. Die dort präsentierten Arbei­ten gehören zu denen, die nun dem Museumsfundus zuwachsen. Damals war Fridel Uta Schmidt die einzige, die sich an der Fayencetechnologie ver­suchte und handbemalte Keramik zeigte.
Abb.: Fridel Uta Schmidt und Stadtrat Herbert Rudovsky, der Vorsitzende des Fördervereins Museum für Thüringer Volkskunde e.V., bei der Präsentation der Gefäße und Zierkeramik.

Aus der Notwendigkeit heraus, wirtschaftlich zu arbeiten, sowie dem in der DDR allgegenwärtigen Mangel fertigte Fridel Uta Schmidt später auch Ge­fäße mit doppelt gelegter Glasur - eine Technik, die einiges an Erfahrung und Konzentration verlangt. Sie meistert erfolgreich den Übergang zur freien Marktwirtschaft, was in der Branche durchaus nicht selbstverständ­lich war. Neben gut gemachter Verkaufsware entstanden insbesondere als Auftragsarbeiten oder im Experiment immer auch besondere Stücke.
Die Objekte der Schenkung markieren wichtige Zäsuren in Fridel Uta Schmidts Biografie und ihrem persönlichen künstlerischen Werdegang. Darüber hinaus öffnen sie den Blick auf ein noch kaum bearbeitetes kultur­geschichtliches Forschungsfeld: die Entstehung und das Wirken der Kunst­handwerkerbewegung in der früheren DDR, besonders im damaligen Bezirk Erfurt.