Ein Weihnachtsoratorium auf altdeutsche Gedichte

19.12.2011 17:01

"Ein Weihnachtsoratorium auf altdeutsche Gedichte" des Erfurter Komponisten Richard Wetz ist soeben bei cpo, dem Klassiklabel aus dem Hause JPC, als CD erschienen. Vorgestellt wurde das Werk im Gemeindehaus der katholischen Kirchengemeinden St. Marien und St. Severi mit der Filialgemeinde St. Martini zu Erfurt durch den Erfurter Domorganisten Prof. Silvius von Kessel und Prof. George Alexander Albrecht, der als Dirigent mit akzentuierter Sorgfalt, musikalischer Genialität und höchster Begeisterung das Werk zum Klingen gebracht hatte.

Die Uraufführung des Weihnachtsoratoriums dirigierte Wetz selbst am 3. Dezember 1929 in der Erfurter Predigerkirche. In den folgenden Jahren wurde das Werk in verschiedenen deutschen Städten aufgeführt, verschwand später aber schnell von den Spielplänen. Nach einer Aufführung im württembergischen Aalen im Jahre 1957 erklang das Werk 50 Jahre nicht mehr. 2007 fand im Erfurter Opernhaus eine Aufführung unter Andreas Ketelhut statt und 2010 in der Erfurter Thomaskirche eine Aufführung unter George Alexander Albrecht. Im gleichen Jahr gab die Landeshauptstadt eine Monografie mit dem Titel "Richard Wetz 1875-1935 Ein Komponist aus Erfurt" heraus (ISBN 978-3-941020-03-0) . Der vom Stadtarchiv Erfurt vorgelegte Band verbindet Biographisches, Werkanalytisches und Quellenkundliches. Erhältlich ist das Buch zum Preis von 15,80 Euro im Buchhandel und im Stadtarchiv Erfurt.
Der Komponist Richard Wetz (1875-1935) gehört zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, die in Erfurt gelebt haben. Als Leiter des Erfurter Musikvereins kam er 1906 in die Stadt und blieb bis zu seinem Tode. Er leitete neben seiner Komponistentätigkeit zeitweise weitere Chöre. 1916 begann seine Lehrtätigkeit an der Großherzoglichen (nach 1919: Staatlichen) Schule für Musik, 1920 wurde er zum Professor ernannt. Wetz starb am 16. Januar 1935 in Erfurt. Die Landeshauptstadt erinnerte im letzten Jahr an den 75. Todestag des Komponisten.