Erstes Hospiz der Landeshauptstadt eingeweiht

24.02.2011 11:48

Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes unter Leitung von Bischöfin Ilse Junkermann und Bischof Dr. Joachim Wanke in der St.-Nikolauskirche in Erfurt-Melchendorf und einer Feierstunde mit Segnung wurde gestern das "Christlichen Hospiz St. Martin" als erstes stationäres Hospiz der Landeshauptstadt feierlich eingeweiht.

Hospiz_Gottesdienst
Ökumenischer Festgottesdienst in der St.-Nikolauskirche in Erfurt-Melchendorf.

Damit wird dem Wunsche und Bedarf sterbenskranker Menschen nach einer Einrichtung, in der man bis zuletzt ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben führen kann, Rechnung getragen. Im März werden die ersten Hospizbewohner, Kranke mit ihren Familien aber auch Freunden, im Haus St. Martin erwartet. 

Mit der Eröffnung des ersten stationären Hospizes in Erfurt wird in Ergänzung zum bereits bestehenden ambulanten Hospizdienst des Malteser Hilfsdienst e. V. ein Versorgungsangebot geschaffen, welches es möglich macht, auch solche sterbenskranke Menschen zu begleiten, bei denen eine ambulante Betreuung nicht möglich ist. Beide Einrichtungen, der ambulante und der stationäre Dienst,  werden hierbei eng zusammenarbeiten.

Hospiz_AußenansichtHospiz_Einsegnung
Das umgebaute Hospiz am Buchenberg und "Einsegnung" der Mitarbeiterinnen im Rahmen des Gottesdienstes. 

Die hellen, freundlichen Räume und die große Terrasse lassen kaum erahnen, dass es sich bei dem Gebäude am Buchenberg um einen traditionellen Plattenbau handelt, der ehemals das Schulungszentrum Mikroelektronik beherbergte. In den vergangenen knapp anderthalb Jahren konnte der Bau Dank 6,5 Millionen Euro Fördermitteln aus dem Investitionsfonds der Bundesregierung zu einem attraktiven Gebäudeensemble umgebaut werden, das zukünftig auch die Psychiatrische Tagesklinik und die Psychiatrische Institutsambulanz des Katholischen Krankenhauses sowie eine Suchthilfeeinrichtung der Caritas beherbergen wird.

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Schlüsselübergabe der Architektin Gebriele Kasper an den Geschäftsführer Sebastian Wehlisch sowie
Oberbürgermeister Andreas Bausewein, der anlässlich der Eröffnung ein Grußwort sprach.

Angestoßen wurde das Projekt von der Katholischen Hospitalvereinigung Thüringen gGmbH, der Sophien- und Hufeland-Klinikum gGmbH, dem Malteser Hilfsdienst Erfurt e. V. und der Evangelischen Stadtmission und Gemeindedienste Erfurt gGmbH, die als Gesellschafter der Christlichen Hospiz St. Martin gGmbH einer immer größer werdenden Nachfrage nach derartigen Einrichtungen im Freistaat Thüringen entsprechen. Mit dem Christlichen Hospiz St. Martin in Erfurt bestehen in Thüringen nun insgesamt fünf stationäre Hospize (Bad Berka, Eisenach, Meiningen und Neustadt/Südharz), weitere werden in Altenburg und in Eisenberg folgen. Hinzu kommen verschiedene Palliativstationen, die teilweise die Aufgaben stationärer Hospize übernehmen.