Spatenstich für die Gepardenanlage: Die schnellsten Säugetiere der Welt als neue Besucherattraktion

14.03.2011 15:43

Geparden sind die schnellsten Landtiere der Erde und ein Inbegriff für Eleganz. Demnächst kann man sie auch im Thüringer Zoopark in Erfurt bestaunen: Dort, wo einst Steinböcke und Bisons zu Hause waren, zwischen Südamerikapampa und Bergplateau, entsteht ein artgerechtes Domizil für die grazilen Raubkatzen. "Damit erhält der Rote Berg eine weitere Besucherattraktion", erklärte Oberbürgermeister Andreas Bausewein beim offiziellen Start der Baumaßnahme.

"Die Fläche der Anlage fällt mit rund 1.200 Quadratmetern fünfzehn Mal größer aus als in den einschlägigen Richtlinien gefordert ist", informiert Zoodirektor Dr. Thomas Kölpin. Der Vorteil des Areals liege darin, dass bestehende Elemente weiter genutzt werden können. Das trifft auf den Besucherweg im Süden und Osten ebenso zu wie auf das Steinbockhaus.

Spatenstich für den Neubau der Gepardenanlage
Symbolischer Spatenstich in der weit fortgeschrittenen Anlage: Sparkassenvorstand Peter Klett, Dietmar
Schuhmacher, Vereinsvorsitzender der Zooparkfreunde, Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Ministerin
Marion Walsmann und Zooparkdirektor Thomas Kölpin.

Die Besucher werden die Tiere sehr gut beobachten können. Eine Möglichkeit besteht auf der Ostseite durch große Glaselemente unter einer Pergola, eine weitere in einer afrikanischen Lehmhütte mit bodenlanger Verglasung. Sie eröffnet den Blick in die Tiefe der Anlage und auf eine besondere Attraktion, den Futterseilzug. Um die Geparden in ihrem grazilen Lauf zu zeigen, werden sie von Zeit zu Zeit mit einem Seilzug gefüttert, so dass die Jagdinstinkte der Tiere unterstützt werden. Zusätzliche Beobachtungsmöglichkeiten bieten ein Holzstieg und Sehschlitze in einer Sichtschutzwand.

Die neue Anlage soll als Mutter-Kind-Refugium für die Raubkatzen genutzt werden, hofft Zoodirektor Thomas Kölpin auf baldigen Nachwuchs. Der stellt sich nur bei getrennter Haltung von Männchen und Weibchen ein, natürlich unterbrochen durch gelegentliche Stunden der Zweisamkeit. Bei gemeinsamer Haltung in Gefangenschaft entwickeln Geparden ein Bruder-Schwester-Verhalten, so dass der Nachwuchs ausbleibt.

Die Kosten für die neue Gepardenanlage belaufen sich auf rund 90.000 Euro, davon finanziert der Verein der Zooparkfreunde den Umbau des alten Steinbockhauses mit einem Betrag von 30.000 Euro. "Geparden sind sehr attraktive Zootiere. Wir beteiligen uns deshalb sehr gern an diesem Projekt", so Vereinsvorsitzender Dietmar Schumacher. Das Geld stammt aus Spendenmitteln, die die Zooparkfreunde einsammelten. Besonders großzügig zeigten sich das Ehepaar Haring aus Erfurt und die Sparkasse Mittelthüringen. "Wir haben schon Kängurus, Flamingos und Lamas unterstützt – nun sind die Geparden an der Reihe", verwies Vorstand Peter Klett auf das langjährige Engagement des regionalen Geldinstituts.

Dem heutigen symbolischen Spatenstich für die Gepardenanlage folgen weitere Höhepunkte bis zum Ende des Jahres: So werden die Afrikasavanne und der Lemurenwald eröffnet, im zweiten Halbjahr erfolgt der Spatenstich für das Großprojekt Elefantenhaus.