Erfurter investieren in den Umweltschutz: Bürgersolarkraftwerk im Erfurter Osten geht ans Netz

08.09.2011 15:39

Seit Anfang September speist das Erfurter Bürgersolarkraftwerk Strom aus Sonnenenergie in das Erfurter Stromnetz ein, heute wurde es im Beisein von rund 100 Erfurter Anlegern offiziell in Betrieb genommen. Den Anstoß für das Kraftwerk gab Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Aus der Idee entwickelten die Stadtwerke Erfurt und die Sparkasse Mittelthüringen einen konkreten Plan.

Foto: Symbolische Inbetriebnahme des Bürgersolarkraftwerks. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Damit wurde aus einer bereits geplanten Photovoltaikanlage der Stadtwerke Erfurt eine lukrative Geldanlage, exklusiv für SWE Stromkunden. Für die zum Bau notwendige Investitionssumme von 1,25 Millionen Euro konnten Anteile im Wert von 1.000 bis maximal 5.000 Euro gezeichnet werden. Bereits nach acht Wochen waren die Anteile des Investitionsmodells "Erfurter Zuwachssparen UmweltPlus Solar" ausverkauft. 271 SWE Stromkunden nutzten die Gelegenheit, ihren persönlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten und investierten in das Vorhaben.

Symbolische Inbetriebnahme mit SWE Energie GmbH Geschäftsführer Norbert Schneider, SWE Geschäftsführer Peter Zaiß, Oberbürgermeister Andreas Bausewein, TUT Thüringer Umwelttechnik GmbH Geschäftsführer Marco Schmidt, dem Chef der Sparkasse Mittelthüringen Herrn Dieter Bauhaus sowie Sparkassenvorstand Hans-Georg Dorst. 

"Mit dem Bürgersolarkraftwerk bringen wir innerhalb eines Jahres bereits die vierte Anlage zur Erzeugung  erneuerbarer Energien ans Netz", betonte SWE Geschäftsführer Peter Zaiß und verwies auf die Photovoltaikanlagen in Gispersleben und auf den Dächern des EVAG-Betriebshofes am Urbicher Kreuz sowie die Perkolatvergärungsanlage. Diese erzeugt seit Dezember 2010 in einem deutschlandweit bisher einmaligen Verfahren Energie aus einem flüssigen Abfallstoff, der bei der Restabfallbehandlung entsteht. 

"Es ist schön, wenn Ideen wie das Bürgersolarkraftwerk Gestalt annehmen und von vielen getragen werden. Damit sind wir einen wichtigen Schritt weiter in Sachen Klimaschutz in Erfurt. Bis 2020 wollen wir die Kohlendioxidbilanz gegenüber 2008 um mindestens 20 Prozent senken", sieht Oberbürgermeister Andreas Bausewein positive Effekte, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes der Landeshauptstadt und regte an: "Im Interesse einer lebenswerten Umwelt und für eine noch stärkere Verankerung des Klimaschutzgedankens in der Bevölkerung wäre es wünschenswert, weitere Projekte ins Leben zu rufen, die den Erfurtern eine Beteiligung ermöglichen."

Dieter Bauhaus, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mittelthüringen, betonte: "Nicht immer kann man Anlegern so gut wie am Beispiel des Bürgersolarkraftwerkes vermitteln, dass sie ihr Geld vor Ort sinnvoll investiert haben und gleichzeitig noch etwas für die Umwelt tun. Das große Interesse der Erfurter zeigt, dass die Bürger durchaus bereit sind, sich auch finanziell in lokale Projekte einzubringen." 

Innerhalb von drei Monaten entstand die Photovoltaikanlage mit einer Gesamtfläche von 28.500 m2 und 5.400 Solarmodulen in der Nähe der Erfurter Kiesseen. Bauherr und Betreiber ist die TUT Thüringer Umwelttechnik GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Erfurt Gruppe. Jedes Jahr soll eine Strommenge von ca. 600.000 kWh erzeugt werden. Das entspricht dem Jahresbedarf von ca. 300 Erfurter Haushalten.