Vortrag "Erfurt als Unesco-Weltkulturerbe"

22.09.2011 10:54

In den letzten Jahren ist in Erfurt eine ganze Reihe von Zeugnissen der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde wieder ans Licht gekommen. Ihren Anfang genommen hat diese Entwicklung mit der Wiederentdeckung der Alten Synagoge in der Waagegasse, deren älteste nachweisbare Spuren in das Jahr 1094 zurückreichen.

Eine weitere außergewöhnliche Entdeckung war der 1998 bei Bauarbeiten in der Michaelisstraße gemachte Schatzfund. Der Erfurter Schatz ist in Umfang und Zusammensetzung weltweit einmalig.

Das Gesamtbild des jüdischen Lebens im mittelalterlichen Erfurt wird abgerundet durch ebenso einzigartige Handschriften und die 2007 nördlich der Krämerbrücke ausgegrabene Mikwe, das jüdische Ritualbad. Seit 2011 ergänzt auch das "Steinerne Haus", ein weitgehend unverändert erhaltener mittelalterlicher Profanbau, der sich spätestens seit dem 13. Jahrhundert in jüdischem Besitz befand, die 2008 vom Erfurter Stadtrat beschlossene Unesco-Bewerbung.

Die Fülle dieser bedeutenden Funde und ihre enge Verbindung zu Erfurt stellen eine Facette des Lebens in einer mittelalterlichen Stadt dar, die in Städten vergleichbaren Alters nicht oder nicht mehr nachweisbar ist und heben damit Erfurts historische Altstadt weiter aus der Reihe mittelalterlicher Stadtkerne in Deutschland - und Europa - heraus.

Die beiden Unesco-Beauftragten Sarah Laubenstein und Dr. Maria Stürzebecher geben Antwort auf die Fragen: Was ist das "jüdisch-mittelalterliche Erbe" Erfurts und was macht es so einzigartig?, sowie: Wie wird man "Weltkulturerbe" und was bedeutet das für die Stadt?  

Die nächste Veranstaltung der Reihe "Auf heimatlichen Wegen" findet am Montag, den 26. September 2011 um 19:30 Uhr, in der Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt, Domplatz 1 statt.

Dieser Vortrag ist eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Verein für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt e.V. zu dem wir Sie recht herzlich einladen.
Der Eintritt ist frei.