Goldene Kreationen der Kunstakademie Łódz sowie Schmuck von Karola Torkos und Masako Hamaguchi

16.01.2012 09:49

Goldene Kreationen der Kunstakademie Łódz sowie Schmuck von Karola Torkos und Masako Hamaguchi sind bis zum 29. Januar 2012 im Kulturhof zum Güldenen Krönbacken zu sehen.

Die erste Ausstellung mit dem Titel "Goldene Kreationen" ist eine Jubiläumsausstellung. Seit Lena Kowalewicz das Atelier für Schmuckdesign an der damaligen Staatlichen Kunstschule in Łódz (heute Strzeminski Kunstakademie Łódz) gründete und dadurch die Lodzer Schmuckgemeinschaft ins Leben rief,   sind über 50 Jahre vergangen. Daher hat die Präsentation das Ziel, die Geschichte des Schmuckdesigns und die Veränderungstendenzen in der Region Łódz zu dokumentieren. Es ist eine Ausstellung, die den Wandlungsprozess veranschaulicht, der im Bereich der künstlerischen Schmuckgestaltung seit 1959 stattgefunden hat. Gleichzeitig ist es eine Präsentation der Leistungen der Künstler, die mit ihrem Schaffen bewiesen haben, dass Schmuck eine "reine" Kunst ist, der Malerei und dem plastischen Schaffen gleich.
Die Ausstellung "Goldene Kreationen" zeigt das künstlerische Schaffen der Studenten und Lehrer des Lehrstuhls für Schmuck an der Fakultät Textil und Mode und fasst Schmuckkreationen aus den letzten 52 Jahren zusammen. Die präsentierten Arbeiten demonstrieren fast alle in der Schmuckgestaltung angewandten Techniken, von der traditionellen Metallbearbeitung, inklusive Färbung und Galvanotechnik, über das Emaillieren bis zur computergestützten Gestaltung. Das Spektrum der Materialien reicht von Metall (Stahl, Messing, Aluminium) über Papier, Plastik, Bernstein, Holz, Textil und Leder bis zum Porzellan. Die in Erfurt vorgestellten Werkkomplexe setzen sich aus 120 Schmuckexponaten zusammen, darunter auch die Arbeiten, die im Jahr 1984 auf der 4. Quadriennale des Kunsthandwerks in Erfurt ausgezeichnet wurden und einige, die beim letzten Erfurter Emailsymposium 2008 entstanden sind.
Die zweite Ausstellung präsentiert Arbeiten von Masako Hamaguchi   und Karola Torkos. In London kreuzten sich die Wege der japanischen und der deutschen Schmuckdesignerin an einem Londoner College, an welchem sie als Dozentinnen tätig waren. Die Frage nach Herkunft und Werdegang der beiden Künstlerinnen lässt erkennen, dass Erfurt für beide eine besondere Bedeutung hat. Die Erfurter Künstlerwerkstätten waren der Ort der gemeinsamen Arbeit, eine Etappe in der jeweils eigenen Entwicklung als Schmuckgestalter. Für die Erfurter Stadtgoldschmiedin Masako Hamaguchi war die Stadt im Jahre 1998 Aufenthalts- und Arbeitsraum, die Teilnahme am 8. Erfurter Schmucksymposium folgte. Im Gegensatz zu Hamaguchi ist   Karola Tokos ist gebürtige Erfurterin, erste Schritte im in ihrem Leben als Schmuckgestalterin hatte sie hier unternommen.

Der Wunsch nach einem gemeinsamen Projekt zwischen Masako Hamaguchi und Karola Torkos war schnell geboren, das Thema Heimat- Heimat ist ein Gefühl und kein Land - lag im Hinblick auf die jeweilige Biografie auf der Hand.
Ursprungsgedanke ihrer Gemeinschaftsausstellung war die Wiederkehr an einen Ort, der beide Künstlerinnen in ihrer Arbeit im Bereich Schmuck auf unterschiedlichste Weise geprägt hat. In Vorbereitung auf die Ausstellung haben die Schmuckgestalterinnen im September 2011 gemeinsam für zehn Tage   in den Erfurter Künstlerwerkstätten gearbeitet. Während des Aufenthaltes in Erfurt und auch in vorangegangenen Gesprächen hat sich ein gemeinsames Thema/eine gemeinsame Form hervorgehoben - das Haus. Das Haus als ein universelles, ja internationales Symbol für Heimat, ein Ort an dem man wohnt. Es ist die Definition eines Raumes, einer Konstanten. Das Haus kann Realität, aber auch Wunschtraum sein, ein (meist) stummer Zeuge individueller Geschichten. Es ist sicherlich nichts neues, Häuser zu bauen, auch nicht im Schmuck.   Dennoch zeigt die gemeinsame Ausstellung Schmuck, der ganz direkt mit dem Begriff "Heimat" zu identifizieren ist, aber auch im weitesten Sinne das Thema hinterfragt und Besucher anregt, sich mit Gedanken zur "Heimat", zum   "Ankommen" und zur   "Zugehörigkeit" auseinanderzusetzen.
Laufzeit: 17.12.2011-29.01.2012