Neue Agentur für Kreativwirtschaft in Erfurt

17.01.2012 10:23

Mit dem Ziel, die hiesige Kreativwirtschaft zu stärken, nahm die Thüringer Agentur für Kreativwirtschaft (ThAK) vergangenen Freitag in Erfurt ihre Arbeit auf. Die Aufgaben der Agentur liegen in der Beratung von Unternehmen und Selbstständigen aus der Branche, der Unterstützung zur Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen, der Herstellung von Synergieeffekten sowie dem Bündeln von Potentialen und Erschließen neuer Geschäftsfelder.

Dirk Kiefer, Leiter der Agentur, schätzt das kreative Potenzial Thüringens, das aus seiner Sicht jedoch noch nicht optimal wirtschaftlich genutzt werde. Im neuen Büro, unmittelbar an der Kreuzung von Anger und Bahnhofstraße, stehen deshalb sieben Mitarbeiter bereit. Ihre Beratung für den Einstieg in die Selbstständigkeit oder für Förderprogramme soll ergänzend zum neuen Kreativzentrum in Weimar, dessen Baustart in diesem Jahr erfolgt und das als Gründerzentrum für selbstständige Ingenieure, Architekten und Gestalter vorgesehen ist, wirken.

Die neue Hilfestellung richtet sich jedoch nicht öffentlich geförderten Kulturbereich, sondern soll vielmehr kreativ Tätige dabei unterstützen, sich auf dem Markt zu etablieren. Als besonderes Ziel habe man sich gesetzt, mit den Unternehmen im Umfeld des Kindermedienzentrums Erfurt ins Gespräch zu kommen. Bisher sei es ihnen nicht gelungen, bundesweite Aufmerksamkeit zu erlangen.

Mit der Einrichtung der ThAK folgt das Thüringer Wirtschaftsministerium einer Handlungsempfehlung aus der im Juni 2011 vorgestellten Potenzialanalyse für die Kreativwirtschaft. Die Studie stellte fest, dass die Kreativwirtschaft in Thüringen in der Vergangenheit kaum als wirtschaftlicher Faktor in Erscheinung getreten ist und die vorhandenen Potenziale bisher nicht erschlossen wurden.

Zur Kreativwirtschaft zählen Firmen aus den Bereichen Verlag, Medien, Musik und Kunst, Design, Architektur und Werbung. In Thüringen gibt es aktuell rund 3.200 Unternehmen mit etwa 12.500 Mitarbeitern, die in Bereichen wie Musikwirtschaft, Rundfunk und Fernsehen, Darstellende Kunst, Architektur, Design oder der Software- und Spieleindustrie tätig sind. Sie erwirtschaften aktuell pro Jahr rund 1,6 Milliarden Euro Umsatz.