Tag der Bioenergiepflanze Silphie

06.09.2012 10:37

Zur Herstellung von Bioenergie ist neben Gülle oder Mist die Zugabe von Biomasse in Form von kohlehydrat- und ölhaltigen Pflanzen erforderlich. Bisher werden dafür hauptsächlich Mais und Raps angebaut.

Die durchwachsene Silphie kann, gegenüber dem einjährigen Mais und dem ein- oder zweijährigen Raps, zehn Jahre lang zur Gewinnung von Biomasse genutzt werden und ist damit besonders bodenschonend. Der Korbblütler, der auch Becher- oder Kompasspflanze genannt wird, wächst bis zu drei Meter in die Höhe und blüht gelb mit sonnenblumenähnlichen Blütenkörben. Die Vorteile der Silphie: ab dem zweiten Standjahr liefert die Energiepflanze jährlich rund 20 Tonnen Trockenmasse pro Hektar, kommt mit 350 bis 450 Millimeter Jahresniederschlag aus und wird durch die lange Blühzeit auch als Bienenweidepflanze gut angenommen. Nach ihrer Etablierung im zweiten Jahr kann völlig auf Pflanzenschutzmaßnahmen verzichtet werden. Zudem steht sie der Biomassegewinnung nach der Ernte als Silage ganzjährig zur Verfügung.

Für die Einführung der Bioenergiepflanze Silphie wird die N. L. Chrestensen Erfurter Pflanzen- und Samenzucht GmbH heute als "Ausgewählter Ort im Land der Ideen" ausgezeichnet. Unter dem Motto "Blumen liefern Energie - Besondere Blütenpflanzen liefern schonend Biomasse für die Energiegewinnung" wird das Projekt "Einführung der Bioenergiepflanze Silphie" als eine von 365 herausragenden Ideen für die nachhaltige Entwicklung der Zukunftsfähigkeit Deutschlands gewürdigt. Mit dem Tag der Bioenergiepflanze Silphie ist die Idee heute bei der Firma im Erfurter Borntal für die Öffentlichkeit erlebbar.

Die Standortinitiative "365 Orte im Land der Ideen" ist ein Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, in Kooperation mit der Deutschen Bank. Dabei wählt eine unabhängige Jury aus jährlich etwa 2000 Bewerbungen 365 zukunftsweisende Ideen und Projekte Projekte aus, die zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands besonders beitragen. Jeder Tag des Jahres wird einem der ausgewählten Projekte gewidmet. Das RAL-Gütezeichen Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung, das die Stadtverwaltung Erfurt seit 2008 trägt, wurde 2009 ebenfalls im Rahmen dieses Wettbewerbes geehrt.