Die gefährlichste Krankheit der Seele - Ausstellung im Alten Archiv des Rathauses

04.02.2013 12:32

Am 4. Februar um 17 Uhr eröffnet Oberbürgermeister Andreas Bausewein im Alten Archiv des Rathauses die Ausstellung "Die gefährlichste Krankheit der Seele".

In dieser sind Texte der französischen Philosophin Simone Weil (1909-1943) zu lesen, die in den 30er/40er Jahren während Faschismus, Besatzung, Krieg und Ausbeutung von Menschen entstanden. Sie haben etwas zutiefst Menschliches und sind bis heute aktuell. Für das wichtigste Bedürfnis der Seele hält Simone Weil die Verwurzelung. Und sie beschreibt Entwurzelung als die "bei weitem gefährlichste Krankheit der menschlichen Gesellschaft". Ergänzt werden die Worte durch Fotografien Ansel Adams, André Kertesz, August Sander. Diese einzigartige Dokumentation ist eine Wanderausstellung der Berliner Friedensbibliothek.

Die Gleichstellungsbeauftragte Birgit Adamek nutzt das Jahr 2013, um an Frauenpersönlichkeiten zu erinnern, die nach dem Machtantritt Hitlers vor 80 Jahren die braune Zeit überstanden, ausgewandert waren, im Exil lebten oder verfolgt wurden. Mit verschiedenen Aktionen macht sie aufmerksam und nachdenklich und tritt für Wertschätzung, Solidarität und Toleranz ein.

Im Rahmenprogramm zur Ausstellung spricht am 6. Februar um 18 Uhr - ebenfalls im Alten Archiv - Eike Küstner über "Jüdische Frauen in Erfurt". Am 7. Februar um 16 Uhr verspricht die Erfurter Schauspielerin Katrin Heinke eine lyrische Entdeckungsreise zu bekannten und unbekannten Dichterinnen unter dem Titel "Heimweh" bzw. "Heimweh, nur wonach?". 

Die Ausstellung kann bis 15. Februar besichtigt werden.