1. Mai: Oberbürgermeister dankt den Erfurterinnen und Erfurtern für ihr Engagement
Die so genannten Freien Kräfte hatten einen Aufzug und eine Kundgebung angemeldet, zu der bis zu 300 Teilnehmer rechtsradikaler Gesinnung erwartet wurden und an dem gut 100 Menschen teilnahmen. Aufgrund zahlreicher Proteste – viele hundert Erfurterinnen und Erfurter nahmen an Veranstaltungen rund um den Erfurter Hauptbahnhof teil und versammelten sich unter anderem im Stadtpark, in der Schillerstraße und am Nonnenrein – fand der Aufzug weitestgehend nicht statt. Um 16 Uhr wurde die Kundgebung schließlich aufgelöst.
„Mein Dank gilt den so zahlreich protestierenden Erfurterinnen und Erfurtern, die gestern vom Kindes- bis ins Greisenalter friedlich Gesicht gezeigt haben. Außerdem gilt mein Dank den Entscheidungsträgern und Mitarbeitern der Polizei für ihr weitsichtiges Handeln“, resümiert der Oberbürgermeister die Ereignisse des gestrigen Tages. „Wir haben deutlich gezeigt, dass Nazis in Erfurt nicht willkommen sind!“
Zahlreiche friedliche Protestveranstaltungen prägten den 1. Mai: Der Bürgertisch Demokratie widmete sich, ebenso wie die Universität Erfurt, unter anderem dem 80. Jahrestag der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten; die Gewerkschaften thematisierten den 80. Jahrestag der Zerschlagung der Gewerkschaften. Neben den Teilnehmern der alljährlichen DGB-Kundgebung zeigte der Jugendverband der Naturfreunde ebenso Gesicht wie die demokratischen Parteien, der Erfurter Stadtrat, Vereine und Verbände wie der Stadtjugendring, der im Erfurter Stadtpark ein Kinder- und Familienfest veranstaltete oder auch das Thüringer Folklore Ensemble, das zum Maisprung auf dem Petersberg einlud.