Trauriger Tag im Zoopark Erfurt: Am Freitag musste die Elefantendame Akili eingeschläfert werden

16.12.2013 16:00

Als am frühen Freitagabend die Entscheidung fiel, dass die Elefantendame Akili eingeschläfert werden muss, ging ein trauriger Tag im Thüringer Zoopark Erfurt zu Ende.

Mit einer Seilwinde der Feuerwehr wird versucht, Akili bei ihren Aufstehversuchen zu unterstützen.
Foto: Die Kameraden der Feuerwehr versuchten Akili mit einer Seilwinde bei ihren Aufstehversuchen zu unterstützen. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Um 7:00 Uhr morgens fand einer der Elefantenpfleger die elfjährige Akili liegend in ihrer Box vor. Die Elefantenkuh wies keinerlei äußere Verletzungen oder Krankheitszeichen auf, einzig Druckstellen wiesen darauf hin, dass sie schon einige Stunden liegen musste. Da das Tier nicht in der Lage war, aus eigener Kraft aufzustehen, wurde die Berufsfeuerwehr Erfurt um Hilfe gebeten. Mit Seilwinden versuchte man Akili bei ihren Aufstehversuchen zu unterstützen.

Während der Hilfsmaßnahme wurde Akili medizinisch versorgt, der Kreislauf mit Transfusionen stabil gehalten. Von ihren Pflegern nahm sie Stroh, Heu und frisches Obst entgegen. Am Nachmittag wurden ein Kran und breitere Gurte beim ADAC für einen weiteren Versuch angefordert. Als auch dieser scheiterte und Akili zunehmend geschwächt war, entschieden die anwesenden Tierärzte, dass es besser sei, das Leid des Tieres zu beenden. Um 18:30 Uhr schlief Akili friedlich ein. Ihre neunjährige Schwester Chupa und die Erfurter Elefantenkuh Safari erhielten im Anschluss die Möglichkeit, sich von ihrer Gefährtin zu verabschieden.

Chupa und Safari nehmen Abschied von Akili und befühlen diese durch die Gitterstäbe mit ihrem Rüssel.
Foto: Nach dem Tod Akilis konnten Chupa und Safari Abschied von Akili nehmen. Nachdem Sie am Wochenende sichtlich trauerten, geht es ihnen heute wieder besser. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Leider verstarb am 21.11.2013 die Erfurter Elefantenkuh Seronga aus bisher nicht geklärten Gründen. Auf Wunsch des Tierparks in Frankreich wurde der Todesfall bisher nicht öffentlich gemacht, die Tierparkleitung wollte das Ergebnis der Obduktion abwarten. Fest steht, dass Seronga an einem akuten Herzversagen gestorben ist, was das ausgelöst hat ist noch unklar. Akili wird derzeit ebenfalls obduziert. Die Pathologischen Institute in Paris und Hannover stehen in Kontakt, ein Zusammenhang zwischen Serongas und Akilis Tod lässt sich nicht feststellen.

Akili und Chupa stammen aus dem südfranzösischen Safaripark Sigean. Sie trafen am 16.10.2013 im Thüringer Zoopark Erfurt ein. Im kommenden Sommer sollten sie in die neue, im Bau befindliche Elefantenanlage umziehen und dort für Nachwuchs sorgen. Csami und Seronga (17 und 18 Jahre alt), die von 1999 bis zum Sommer dieses Jahres im Erfurter Zoopark lebten, sollten in Frankreich mit Akilis und Chupas Vater, dem Elefantenbullen N'Dumé, die Gelegenheit bekommen sich zu vermehren. Eigentlich ein Glücksfall für beide Tierparks. Für die Zucht der Afrikanischen Elefanten sind die Todesfälle dramatisch.