Drums meets bells: Einzigartiges Konzert am Bartholomäusturm

04.09.2014 12:50

Am 13.09.2014 ab 16:00 Uhr wird es im Rahmen der Denkmalwoche ein einzigartiges Konzert am Bartholomäusturm geben.
Eine Weltpremiere: erstmals werden ein Schlagzeuger und ein Carillonneur gemeinsam musizieren. Die Paarung Schlagzeug/Carillon (Glockenspiel) ist sehr ungewöhnlich und stellt ein musikalisches Experiment dar. Dass dies gelingen wird, davon sind Marcus Horn (Schlagzeug) und Ulrich Seidel (Carillon) überzeugt.

Erstmals werden ein Schlagzeuger und ein Carillonneur gemeinsam musizieren

Mann mit zwei Drumsticks.
Foto: Marcus Horn (Schlagzeug) Foto: © Privat

Einmalig sind bei „erfordia colours/ drums meets bells“ nicht nur die musikalische Mischung, auch der Instrumentenaufbau und die Technik des musikalischen Zusammenspiels der beiden Musiker. Der Schlagzeuger wird hautnah auf einer Bühne vor dem Bartholomäusturm für das Publikum zu erleben sein.

Mann schlägt mit der Faust an eine Glocke und hört auf den Ton.
Foto: Ulrich Seidel (Carillon) Foto: © Privat

 Der  Carillonneur spielt natürlich in 35 Meter Höhe auf seinem Instrument, dem Glockenspiel. Um eine musikalische Kommunikation zu ermöglichen sind die beiden Musiker über Bildschirme und Kopfhörer miteinander verbunden. Die Zuschauer erleben den Carillonneur ebenfalls über einen installierten Bildschirm auf dem Anger.

Auf dem Programm stehen, neben Werken von Maurice Ravel, Kompositionen der  beiden Akteure  Ulrich Seidel und Marcus Horn.

Marcus Horn

Jahrgang 1968, erhielt bereits als Kind Gitarrenunterricht und gab zahlreiche Konzerte im In- und Ausland mit dem Knabenchor der Philharmonie Jena. Er entdeckte als „Spätberufener“ das Schlagzeug und studierte dieses Instrumentarium an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar. Ebenfalls belegte er den Studiengang Jazz/Pop am College of Music in Leeds (England). Marcus Horn nahm Unterricht und besuchte Masterclasses, u.a., bei Chester Thompson, Joe Porcaro, Bill Bruford und Peter Erskine.  Seit 1999 spielt er Konzerte und Tourneen mit Künstlern aller Musikrichtungen, diverse Theater-, Rundfunk- und Fernsehproduktionen und Konzerte.

Er ist weltweit als Künstler und Pädagoge unterwegs und inszenierte und komponierte unter anderem die Musik für das „Musik baut Brücken“- Projekt „ 50&50“, eine Szenerie für 50 Schlagzeuger und 50 Tänzer. 2010 erschien seine Solo-CD mit dem Namen „Erfurt“. Er trat unter anderem mit zahlreichen deutschen und internationalen Künstlern auf und war Gast auf zahlreichen deutschen und internationalen Festivals.

Ulrich Seidel

Jahrgang 1961, erlernte in früher Jugend das Gitarrenspiel autodidaktisch, Ende der 1990er-Jahre  entdeckte er das Schlagzeug und nahm mehrere Jahre Unterricht an der Musikschule Erfurt, wechselte dann aber zum Klavier, das er seit 8 Jahren erlernt. Seit 2010 spielt Ulrich Seidel das Carillon im Bartholomäusturm am Erfurter Anger. Seit 2012 studiert er an der Königlichen Glockenspielschule Mechelen (Belgien) dieses seltene Instrument.

Das Carillon

im Erfurter Bartholomäusturm, zum Stadtmuseum Erfurt gehörend, ist mit seinen 60 Bronzeglocken zu den größeren Instrumenten dieser Art in Deutschland zuzuordnen. Das Instrument verfügt über eine Handspieleinrichtung, ein so genanntes Stockenklavier. Der Carillonneur (Glockenspieler) sitzt vor dem Stockenklavier und drückt mit geballten Fäusten die Tasten des Stockenklaviers nieder. Je kräftiger er dies tut, desto lauter wird der Klang der Glocke. Der Tastaturaufbau ist einer Klaviertastatur ähnlich, jedoch sind die Abstände der Tasten zueinander wesentlich größer.