Futtermittel-Inventur im Thüringer Zoopark Erfurt: Wer frisst 13 Tonnen Möhren?

17.03.2015 13:41

Jedes Jahr werden in der Futtermeisterei des Thüringer Zooparks Erfurt die Futtermittel inventarisiert. Anders als bei der Tierinventur ruhen die zu zählenden Objekte. Dies macht das Zählen deutlich einfacher als wenn zum Beispiel ein Schwarm flitzender Fische zu erfassen ist. Bei Obst, Gemüse und Fleisch hilft das Registraturprogramm. Darin sind die Wareneingänge penibel aufgeführt. Über das Jahr kommen viele Tonnen Futtermittel zusammen.

So wurden 2014 im Zoopark 5.530 Eier verbraucht. Vor allem die Affen nehmen dadurch genügend tierisches Eiweiß auf. Bei den Erdmännchen und Gürteltieren befinden sich Eier ebenfalls auf dem Speiseplan. Apropos tierisches Eiweiß,  auch Fleisch steht hoch im Kurs. Mäuse, Ratten, Küken, Kaninchen – besonders die Raubtiere, Greifvögel und Schlangen bekommen dieses sogenannte Raufutter. Den größten Anteil an Fleisch macht mit 6,5 Tonnen das Rindfleisch aus. Hauptabnehmer dafür sind Löwen, Hyänen, Geparden und Erdmännchen sowie Geier und Karakaras.

Nicht immer sind Futtertiere einzeln zu zählen. Manche sind so klein, dass man sie nur per Gewicht erfasst. Allein 300 Kilogramm Bachflohkrebse gingen ans Aquarium, 110 Kilogramm Mückenlarven und 46 Kilogramm Shrimps wurden verfüttert.

Im Jahr 2014 wurden außerdem 1,7 Tonnen Chinakohl, 244 Kilogramm Fenchel, 2400 Kohlrabi und 13 Tonnen Möhren für Tierfutterrationen geschnitten und verfüttert. Wer 13 Tonnen Möhren frisst? Vor allem die Elefantenkühe Chupa und Safari freuen sich darüber. Bei ihnen dienen die Möhren nicht nur als appetitliche Mahlzeit, sie eignen sich auch hervorragend als Beschäftigung. Denn "Mit Essen spielt man nicht" gilt nur für Menschen. Bei Zootieren ist es ausdrücklich erlaubt. Und damit alle Tiere noch mehr Vielfalt in ihren Speiseplan bekommen, werden einige Speisen abwechselnd roh oder gekocht serviert.

Zudem wurden 75 Tonnen Heu und 10,7 Tonnen Stroh eingelagert bzw. ausgeliefert. Nahezu jedes Zootier vom Pferd bis zum Nashorn hat davon etwas abbekommen. Ab Frühjahr bis zum Herbst gab es für die Grasfresser  insgesamt 26,5 Tonnen Gras  – täglich frisch geschnitten.

Ganz wichtig für die Tiere ist zusätzlich das Pelletfutter mit wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen, das insgesamt 15 Tonnen auf die Waage brachte. Für jede Tierart gibt es spezielles Pelletfutter. So enthalten zum Beispiel die Spezialpellets der Flamingos einen Farbstoff, der ihre Färbung unterstützt.