„Nach 2015 ist vor 2017“: Das Reformationsjahr wirft seine Schatten voraus

31.05.2016 08:05

„Wege zu Cranach“ im Jubiläumsjahr der Reformation

Erfurt beteiligt sich an der Städtekooperation

Elf Personen in Reihe, dahinter das Schloss.
Foto: Die Partner der "Wege zu Cranach" auf Schloss Friedenstein in Gotha Foto: © Geschäftsstelle „Wege zu Cranach“

Kronach. Nachdem die städte- und bundesländerübergreifende Kooperation „Wege zu Cranach“ eine durchweg positive Bilanz des Cranach-Jahres 2015 gezogen hat, blicken die dreizehn Cranach-Orte in Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt nun auf 2017, das Reformationsjahr, mit dem die Lutherdekade 2017 ihren eigentlichen Höhepunkt erreicht.

Während im Cranach-Jahr das Hauptaugenmerk der engagierten Partnerorte auf der Durchführung von namhaften Sonderausstellungen lag, wie etwa mit der Landesausstellung „Cranach der Jüngere“ in Sachsen-Anhalt, dem Ausstellungsschwerpunkt „Bild und Botschaft“ in Thüringen oder der nationalen Sonderausstellung „Luther und die Fürsten“ in Torgau, geht es den Cranach-Städten im Reformationsjahr nunmehr darum, die besondere Rolle Cranachs für die Reformation herauszustellen, sei es in seiner persönlichen Verbindung zu den Reformatoren Luther, Melanchthon und anderen, sei es durch die weitreichende Wirkmacht seiner innovativen Bilderfindungen.

Dargestellt ist die Szene nach dem Markus-Evangelium (10, 14-16), in der Jesus zu seinen Jüngern spricht: "Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie."
Foto: Neue Perspektiven auf die musealen Cranach-Bestände kann man Besuchern auch in Erfurt eröffnen: Lucas Cranachs Gemälde "Lasset die Kinder zu mir kommen" ist im Angermuseum zu sehen. (Nach 1537. Mischtechnik auf Holz, 70,6 x 121,3 cm) Foto: © Angermuseum Erfurt

Jeder Partner-Ort wird die Sammlungsbestände seiner Museen auf diese Themen hin sichten und die Ergebnisse 2017 präsentieren. Möglicherweise treten dabei Zusammenhänge und neue Erkenntnisse zu Tage, die bislang nicht so sehr im Fokus standen.

Wie bei allen Vorhaben der Kooperation arbeiten auch in diesem Falle Tourismusfachleute und Cranach-Experten sehr eng zusammen. Aus dem Kreis letzterer stammt auch die Anregung, das Reformationsjahr zu nutzen, um einen neuen Perspektive auf die musealen Cranach-Bestände in den Dauerausstellungen vor Ort zu werfen. Das Partnertreffen der Städtekooperation, das anlässlich der Thüringer Landesausstellung „Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa“ vor kurzem auf Schloss Friedenstein in Gotha stattfand, bekräftigte diese Marschrichtung. In den kommenden Monaten werden nun wissenschaftliche Recherchen durchgeführt und ein Werbekonzept erstellt, auf dessen Grundlage Cranach-Interessierte im Jahr 2017 in den Cranach-Orten von Nürnberg bis Schneeberg, von Weimar bis Dessau die Reformation aus dem Blickwinkel von Lucas Cranach und seiner Werkstatt erleben werden. Man darf jetzt schon gespannt sein!

Kronach, 30.05.2016
Quelle:
Dr. Kerstin Löw
Geschäftsstelle „Wege zu Cranach“