Vortrag zur "Franzosenzeit"

15.03.2006 00:00

Die nächste Veranstaltung der Reihe "Auf heimatlichen Wegen" findet am Mittwoch, dem 29.03.2006, um 19:30 in der Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt, Domplatz 1 statt.

Dr. Horst Moritz hält einen Vortrag zum Thema "Vom wohlgelegenen Waffenplatz zur napoleonischen Festung: Erfurt unter französischer Oberherrschaft 1806-1814".
Die expansionistische Großmachtpolitik Napoleons provoziert 1806 kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Preußen, die in die Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt im Oktober, zum Zusammenbruch der friderizianischen Armee und einige Monate später zur völligen Niederlage des Königreichs Preußen führen. Erfurt, seit 1802 preußische Stadt, bekommt die Niederlage unmittelbar zu spüren. Bereits drei Tage nach der Schlacht kapituliert die Festung Erfurt und wird durch französische Truppen überschwemmt. Nun beginnt für die Stadt eine fast siebenjährige Periode unter französischer Oberherrschaft. Sie ist u. a. gekennzeichnet durch mannigfache außergewöhnliche Belastungen für Stadt und Bewohner, die insbesondere aus der geopolitischen Lage Erfurts resultieren. Erfurt wird zum zentralen Militärort in Thüringen, über die Stadt gehen wichtige Straßenverbindungen. Zunächst als "wohlgelegener Waffenplatz" mit Magazinen und Militärlazaretten hergerichtet, wird sie ab Ende 1812 und im Zusammenhang mit der Niederlage der Großen Armee in Russland zur wichtigsten napoleonischen Festung Mitteldeutschlands ausgebaut. Napoleon gibt im Oktober 1813 letzte Befehle zur Verteidigung der Stadt.
Der Autor Dr. Horst Moritz (Historiker und Vorsitzender des Vereins "Stadt und Geschichte" e. V.) wird in seinem Vortrag diese Aspekte der "Franzosenzeit" herausstellen und dazu neue Forschungsergebnisse präsentieren.
Zu diesem Exkurs in eine spannende Zeit wird herzlich eingeladen. Der Eintritt beträgt 3,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euro.