"Eruptionen" - Aquarellmalerei von Hans-Joachim Kanitz

Schon immer übten Vulkane eine geheimnisvolle Faszination auf alle Völker aus. Sie wurden als göttlich verehrt oder zumindest mit Göttern besiedelt. Es sind wohl die Gegensätze zwischen unheimlicher Urkraft und geheimnisvoller Urschönheit, die Angst und Schrecken verbreiten, religiöse Furcht einflößen, uns dennoch magisch anziehen - der Widerspruch zwischen der Trostlosigkeit des Mal Pais auf Lanzarote einerseits, die üppige Vegetation an den fruchtbaren Hängen des Ätna. Die Elementargewalt des aus dem Schoß der Urmutter Erde hervorbrechenden, alles vernichtenden Höllenfeuers gibt uns eine Ahnung von ihrer eigenen Geburt, ja von der Entstehung alles Materiellen überhaupt. Regte sich das erste Leben an den Hängen und Schloten der unterseeischen Vulkane? Geschah sie dort, die Urzeugung des Lebens, wie manche Wissenschaftler heute glauben?

Der 1943 in Torgau geborene Hans-Joachim Kanitz machte seine erste persönliche Bekanntschaft mit den Vulkanen auf den Kanareninseln Lanzarote, La Palma und Teneriffa, später kam noch der Ätna auf Sizilien hinzu. Seither haben sie auch ihn nicht mehr losgelassen, die Behausungen der alten Feuerteufel.
Die bedrückenden Farben schlugen das Malerauge in ihren Bann: Schwarz, dunkles Braun und Violett der öden Lavafelder, das Ockergelb und Oxidrot, Grün bis Blau der Tuffgesteine, das Schwefelgelb, Orange und silbrige Grün der Flechten, die bizarren Formen der Gesteine.

Immer wieder hat er sich der über Umwege zum Bauingenieur ausgebildete Hans-Joachim Kanitz, welcher nebenbei auch als Karikaturist bei verschiedenen Betriebszeitungen tätig war, mit diesem Phänomen auseinandergesetzt und versucht, sich ihm malerisch anzunähern. So hat er einige seiner liebsten Aquarelle geschaffen: Eruptionen!

Diese sind vom 30. Mai bis 2. Juli 2006 in der Rathausgalerie Etage 2 während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung am Dienstag, dem 30. Mai um 17 Uhr sind alle Interessenten herzlich eingeladen.