Studie "Ostdeutschland als Standort für Direktinvestitionen"

07.11.2006 00:00

Investoren treffen Entscheidungen über Direktinvestitionen zumeist über die Auswahl und auch den Vergleich großer Städte. Der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaftsförderung, Ingo Mlejnek, hebt hervor: "Die Bedeutung urbaner Zentren als Mittelpunkt von wirtschaftlichen Aktivitäten und Wachstum steigt zunehmend. Dabei gerät insbesondere der Wettbewerb mit Osteuropa für die großen ostdeutschen Städte zur Nagelprobe, sich unabhängig von Trends und Moden in den für Investoren ausschlaggebenden, harten Standortfaktoren zu profilieren."

In einer gemeinsamen Standortoffensive haben sich deshalb die zehn großen ostdeutschen Städte Berlin, Dresden, Erfurt, Gera, Greifswald, Halle, Jena, Leipzig, Potsdam und Rostock entschieden, einen Vergleich zu zehn Städten in Ost- und Zentraleuropa in Auftrag zu geben. Im Blickfeld sollten dabei die zentralen Faktoren für Unternehmensentscheidungen stehen. Die hieraus entstandene Benchmark-Studie ist ein objektiver Standortvergleich zwischen ostdeutschen und osteuropäischen Städten im Hinblick auf die Investitionen internationaler und deutscher Unternehmen.

"Die Ergebnisse sprechen für sich. Die Analyse zeigt eindeutig, dass Ostdeutschland gegenüber den ausgewählten osteuropäischen Wettbewerbern bedeutende Vorteile bietet", so Mlejnek. Zur offiziellen Präsentation der Studie am 1. November im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung stellte Bundesminister Wolfgang Tiefensee darüber hinaus fest: "Diese Studie zeigt, dass die neuen Länder ein großes Spektrum von gut ausgebildeten Fachkräften und eine sehr breite Hochschul- und Wissenslandschaft im Vergleich zu anderen Regionen in Europa haben. Nicht zu vergessen, die leistungsfähige, sehr gut ausgebaute Infrastruktur, die einen ganz wichtigen Entscheidungsfaktor für viele Unternehmensansiedlungen spielt. Hier in Ostdeutschland existieren hervorragende Geschäftsbedingungen. Wir dürfen diese bei aller berechtigten Kritik an den bestehenden Abhängigkeiten und der hohen Arbeitslosigkeit nicht übersehen."

Andreas Dressler von der mit der Studie beauftragten Firma KPMG bestätigt die objektiv guten Standortqualitäten der großen Städte in Ostdeutschland: "Diese haben in den letzten Jahren viele nationale und internationale Unternehmen zu einer Standortentscheidung in einer der großen ostdeutschen Städte und damit zu einer positiven Geschäftsentwicklung geführt". Auch wenn die mediale Wahrnehmung von Ostdeutschland häufig von Klischees dominiert wird, sieht die konkrete Arbeit der Praktiker der Wirtschaftsförderung häufig anders aus. Das unterstreicht auch Birgit Monßen in Vertretung der beteiligten ostdeutschen Städte: "Wir alle müssen die Bedeutung der ostdeutschen Städte als Wachstumskerne, Innovationspole und attraktive Investitionsstandorte immer wieder hervorheben. Diesen Rang besitzen sie, wir haben es schwarz auf weiß."

Darüber hinaus geht es für die ostdeutschen Städte um zukunftsweisende Entwicklungsimpulse und ganz besonders darum, Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Mit Erfolg, wie die Zahl der Ansiedlungen der letzten Jahre zeigt. In der Gesamtbetrachtung ergibt sich für den Standort Ostdeutschland ein durchweg positives Ergebnis.

Ingo Mlejnek, Beigeordneter für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt zieht folgendes Fazit: "Der Standortwettbewerb bleibt hart und die Analysen der Benchmark-Studie zeigen, dass die Konkurrenz nicht schläft." Ein Ausruhen auf dem Erreichten kann es für die Zukunft daher nicht geben. Vielmehr ginge es darum, die Ergebnisse offensiv zu präsentieren, um die vorherrschenden Klischees zu überwinden und aktiv die Entwicklung des Standortes Erfurt voranzutreiben. "Die Landeshauptstadt wird sich dieser Aufgabe stellen und die ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen gezielt einsetzen, um die Bedingungen für Bestandssicherung und Wachstum der ansässigen Firmen zu verbessern und für Neuansiedlungen zu werben", verspricht Mlejnek.