Schulbezogene Jugendsozialarbeit sichern - OB Bausewein handelt und fordert Land zur richtigen Prioritätensetzung auf

21.11.2006 00:00

Angesichts des Amoklaufes in Emsdetten fordert Oberbürgermeister Andreas Bausewein erneut den Freistaat auf, den Rückzug des Landes aus der schulbezogenen Jugendsozialarbeit zu stoppen. Die jüngsten Ereignisse in Nordrhein-Westfalen mahnen: "Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden, Jugendliche dürfen mit ihren Problemen nicht einfach allein gelassen werden!"
Für die Zeit ab dem Jahr 2008 arbeiten Verwaltung und Jugendhilfeausschuss intensiv daran, eine Lösung für die schulbezogene Jugendsozialarbeit für die Stadt Erfurt zu finden. Für das Jahr 2007 ist bisher noch keine Lösung gefunden worden. Der OB will jetzt einen neuen Vorstoß unternehmen: "Noch heute werde ich den Jugendhilfe- und den Finanzausschuss zu einer gemeinsamen Sondersitzung zusammenrufen." Ziel der Beratung ist, mit dem Druck der aktuellen Lage neue Wege zur Sicherstellung der schulbezogene Jugendsozialarbeit für das Jahr 2007 zu suchen. "Meine Verwaltung wird dazu Vorschläge erarbeiten", so der OB.
Eine bessere Kontrolle des Waffenbesitzes sowie ein Verbot von Gewalt verherrlichenden Computerspielen und Videos sind nach Auffassung des OB Schritte in die richtige Richtung. "Aber wir dürfen nicht zulassen, dass Jugendliche so lange vernachlässigt und immer wieder gedemütigt werden, bis sie durchdrehen." Hilfe müsse einsetzen, bevor Gewalt als Ausweg begriffen wird. Wer erst einmal gewaltbereit sei, sei auch ohne Schusswaffen eine Gefahr für sich und seine Mitmenschen.
"Die Kürzung der Landesmittel für Schuljugendarbeit und schulbezogene Jugendsozialarbeit Anfang 2006 hat die Kommunen hart getroffen. Ich fordere die Landesregierung auf, die Kürzung sofort zurückzunehmen", sagt Andreas Bausewein. Er hofft dabei auch auf die Unterstützung des Landtagsabgeordneten Panse, der im Erfurter Stadtrat Jugendhilfeausschussvorsitzender ist und die Probleme kennt.