Preisverleihung des Integrationswettbewerbs "Teilhabe und Integration von Migrantinnen und Migranten"

27.03.2007 00:00

"Unser Gemeinwesen lebt von der Mitwirkung und Mitgestaltung seiner Bürgerinnen und Bürger. Die Vielzahl wie die Vielfalt der freiwilligen Tätigkeiten bestimmen die Lebensqualität in unserem Lande mit. Sich aus freien Stücken für die Allgemeinheit einzusetzen, das ist Ausdruck von Verantwortungsbereitschaft und von Solidarität für die Gemeinschaft." (Bundespräsident a. D. Roman Herzog, Schirmherr der Stiftung Bürger für Bürger )

Die Sieger beim bundesweiten Wettbewerb "Teilhabe und Integration von Migrantinnen und Migranten durch bürgerschaftliches Engagement" der Stiftung Bürger für Bürger ( http://www.buerger-fuer-buerger.de) stehen fest. Aus 116 Bewerbungen wählte eine prominent besetzte Jury die Landessieger aus den Bundesländern. Die Bundessieger sowie Anerkennungspreise und die Landessieger wurden bei einer großen Preisverleihung am 26. März in Berlin im Roten Rathaus bekannt gegeben und gekürt.
"Fremde werden Freunde", das gemeinsame Projekt der Universität Erfurt, der Fachhochschule Erfurt, der Stadtverwaltung Erfurt und des Thüringer Institutes für Akademische Weiterbildung e. V. wurde als Landessieger Thüringen ausgezeichnet.
Stellvertretend für alle anderen Beteiligten am Erfurter Projekt "Fremde werden Freunde" nahmen Petra Eweleit und Renate Tuche als Projektorganisatorinnen, Sri Ratih Kurnia Dewi aus Indonesien und Hanneli Heunemann, Luis Puig aus Mexiko und Thomas Gehrmann sowie Salim Dabak aus der Türkei die Auszeichnung entgegen.


Foto: (von links) Petra Eweleit, Luis Puig, Salim Dabak, (hinten) Thomas Gehrmann, (vorn) Dr. Christoph Bergner - Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Renate Tuche, Bernhard Schulz - GF der Stiftung, Hanneli Heunemann, Sri Ratih Kurnia Dewi

Mit dem bundesweiten Praxis- und Ideenwettbewerb sollen vorbildhafte Praxis und realisierbare innovative Ideen identifiziert, anerkannt und zur Nachahmung oder erstmaligen Realisierung angeregt werden. Besonderen Wert legte die Jury darauf, dass Migrantinnen und Migranten sich gemeinsam mit Einheimischen für ein gesellschaftlich relevantes Anliegen engagieren.
Genau hier setzte das Projekt an.
In jedem Jahr kommen über 100 neue Studierende aus dem Ausland an die Universität und Fachhochschule Erfurt. Insgesamt sind an beiden Hochschulen etwa 500 ausländische Studierende immatrikuliert. Während sie an den Hochschulen relativ rasch und gut integriert werden, fehlt den internationalen Studierenden oft der Kontakt zur übrigen Bevölkerung. Bei einem Ausländeranteil von 2,9 Prozent kann man zudem davon ausgehen, dass eine erhebliche Zahl von Einwohnern der Stadt keinen Kontakt zu ausländischen Mitbürgern pflegt.
Das Projekt "Fremde werden Freunde" wurde im Dezember 2002 ins Leben gerufen. Es werden ausländischen Studierenden Paten aus der Stadt Erfurt vermittelt. Ein neuer Schwerpunkt im Projektkonzept ist die Ausdehnung des Gedankens von "Fremde werden Freunde" auf die Wirtschaft. Thüringer Firmen haben die Möglichkeit, bei der Entwicklung von Wirtschaftsbeziehungen zu ausländischen Unternehmen das Potential der internationalen Studierenden zu nutzen, und davon können erneut beide Seiten profitieren.
Das Projekt startete im Dezember 2002 mit 46 Patenschaften. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt laufen etwa 135 Patenschaften zwischen Studierenden aus 44 Ländern und Paten aus Erfurt.