Seltene Tomaten- und andere Frösche im Erfurter Zoopark

01.08.2007 00:00

Die südlichen Tomatenfrösche aus Madagaskar, die zu den zoologischen Raritäten zählen, haben sich mittlerweile gut in der neuen Terrarienanlage im Elefantenhaus mit den wunderschönen Kletter- und Versteckmöglichkeiten eingelebt.

„Sie fressen gut“, so der zuständige Tierpfleger, Torsten Kummer, „das Weibchen ist fast doppelt so groß geworden“. Vier Vertreter dieser fabelhaften exotischen, feuerrot glänzenden Tiere sind es insgesamt, die nun schon seit Mai im Thüringer Zoopark in Erfurt leben. Dabei sind die 4 lustigen Gesellen, die reichlich Insekten, Würmer, Schnecken, Amphibien und Kleinsäuger vertilgen, nicht die einzigen Vertreter der Frösche im Elefantenhaus. Besondere Aufmerksamkeit erregen auch die Korallenfinger-Laubfrösche, die je nach Empfinden auch ihre Farbe ändern können. „Die sehen ja aus wie Porzellan“, so eine Mutter am Terrarium zu ihrem Sohn und dieser – verblüfft:  „Eh, die sind ja noch dicker als ich“. Immerhin kann der australische Laubfrosch ganze 20 Jahre alt  werden.
Vom Verhalten her interessant sind auch die giftigen Dreistreifen-Baumsteigerfrösche. Sobald das Weibchen in einem Versteck ihre gut 20 Eier abgelegt hat, werden dieselben vom Männchen befruchtet. Aber dessen Mission ist damit nicht zu Ende, die Arbeit geht weiter. Das Froschmännchen bewässert und bewacht anschließend das Gelege und nach 14 Tagen trägt es dann die geschlüpften Kaulquappen auf dem Rücken zur nächsten Wasserstelle. So müssen es übrigens auch die gelb gebänderten Pfeilgiftfrosch-Männchen tun. Auch sie müssen auf dem Rücken ihren Nachwuchs zum Wasser tragen.  Die aus Südamerika stammenden Pfeilgiftfrösche, welche, wie eine Besucherin bemerkte, „perfekt aussehen“, benötigen im Übrigen das meiste Futter von allen Pfeilgiftfröschen. Ameisen und Kleininsekten schmecken ihnen am besten.
Gute Insektenvertilger sind, wie in der neuen Erfurter Terrarienanlage nachzulesen ist, auch die Riesenkröten aus Südamerika. Die Aga-Weibchen erreichen eine Größe von bis zu 25 cm! Sie gehören damit zu den größten Froschlurchen der Welt.
Lange hatten Frösche und Kröten keinen guten Ruf: "Diese widerlichen, ekelerregenden Tiere sind verabscheuungswürdig...", sagte der schwedische Naturforscher Carl von Linné über sie. Heute sind es nur noch wenige Menschen, die sich seinem Urteil anschließen. Das Bild hat sich mittlerweile geändert: Der Frosch ist zum Sympathieträger geworden.
Alle im Erfurter Zoopark lebenden Frösche und Kröten – dazu zählen natürlich auch die Rotaugenfrösche, die Färberfrösche oder die Neuguinea Riesenlaubfrösche – können täglich von 9 bis 18 Uhr betrachtet werden. Eine Tageskarte kostet für Erwachsene 6 EUR,  Ermäßigungsberechtigte zahlen 3 EUR, Kinder unter 3 Jahren haben freien Eintritt.