Email jung präsentiert: Ausstellung von Isabelle Schwarzer und Daniel Günther in der Rathausgalerie "Etage 2"

30.08.2007 00:00

Emailkunst hat Traditionen in unserer Stadt, die einerseits vom langjährigen Wirken international renommierter Metallkünstler aus Erfurt wie Uta Feiler und Rolf Lindner begründet wurden, andererseits durch die europaweit besetzten alljährlichen Emailworkshops weit über Thüringens Grenzen hinaus Akzeptanz gefunden haben.

Ungebrochen, doch mit vielen neuen Facetten setzen inzwischen junge Künstler diese Linie fort, die sich von der Vielfalt der technischen Möglichkeiten und der unverwüstlichen Brillanz der Resultate gleichermaßen haben faszinieren und herausfordern lassen.
Isabelle Schwarzer (Jg. 1982) und Daniel Günther (Jg. 1979), beide in Thüringen (Weimar und Bad Langensalza) geboren, kamen auf unterschiedlichen Wegen zum Email.
Daniel Günther, als Absolvent der Erfurter Walter-Gropius-Gestaltungs-Fachoberschule über Johannes Kaiser mit dem Email als künstlerischem Ausdrucksträger vertraut geworden, lud die in Bonn zur Gestaltungstechnischen Assistentin ausgebildeten und bereits als Grafikerin mehrjährig erfahrene Isabelle Schwarzer 2004 zu einem Email-Workshop in die Erfurter Künstlerwerkstätten ein. Es war offenbar ein Schlüsselerlebnis. Mit künstlerischen ebenso wie mit Management-Erfahrungen konnte sie sich gemeinsam mit Günther daher ein Jahr später in die Organisation der "1. Internationalen Email Convention" einbringen - eine große Exposition in Weimar mit Beteiligten unterschiedlicher Generationen und künstlerischer Positionen, nachdem sich beide mit anderen Teilnehmern der Kurse von Johannes Kaiser zum Thema "Das Paradies auf Erden" zuvor schon in Erfurt in der Galerie Waidspeicher des Kulturhofs Krönbacken, innerhalb anderer Projekte aber auch in der Galerie Hagemeister und im Kunsthaus vorgestellt hatten.

Die Mitgliedschaft im Coburger Kunstverein, der die Emailkunst international repräsentativ fördert, war logische Konsequenz und kommt ihrem Interesse entgegen, sich neben der Suche nach immer neuen Kontakten und Erkenntnissen für eine stärkere Publizität der Emailkunst in Deutschland zu engagieren.
Seither gab es Ausstellungsbeteiligungen in Frankreich, Georgien, Spanien, Ungarn und den USA, aber auch immer wieder Workshops nicht zuletzt in den Erfurter Künstlerwerkstätten, die gerade für das Industrieemail, das beide derzeit mit einem großen Spektrum bildnerischer Handschriften bevorzugen, beste Bedingungen bieten, z. B. durch einen großen Brennofen.

Inhaltlich steht bei beiden derzeit die emotionale Auseinandersetzung mit den ganz individuellen eigenen Lebenserfahrungen im Vordergrund, die sich in abstrakten oder informell-strukturellen Formfindungen ebenso niederschlagen wie in kontrastreichen erzählerischen Bildideen expressiven, dekorativen oder malerischen Charakters zwischen moderner Medienwelt und Alltagsimpressionen.

Eine Auswahl jüngster Arbeiten zeigt die Rathausgalerie "Etage 2" vom 11. September bis 14. Oktober 2007.