Fünfte Auszeichnung der Erfurter "Grünen Hausnummer"

07.09.2007 00:00

Zwei Erfurter Familien erhielten am Freitag für ihre Wohnhäuser die Erfurter "Grüne Hausnummer" überreicht.

Zwei Erfurter Familien erhielten am Freitag auf der Messe "Haus+Technik" für Ihre Wohnhäuser die Erfurter "Grüne Hausnummer" überreicht.

Die Erfurter "Grüne Hausnummer" ist ein Qualitätssiegel für Erfurter Gebäude und ihr Umfeld. Mit Ihr werden nach einer Jurybewertung von Bürger-Werk-Stadt Erfurt e.V. und der Stadtverwaltung Erfurt die Grünen Hausnummern offiziell von der Stadt Erfurt vergeben. Erfurter Gebäude, die eine Grüne Hausnummer tragen, vermitteln eine symbolische Botschaft. Sie sind eine Würdigung des Engagements der Bürgerinnen und Bürger, die zur Nachahmung in der Nachbarschaft anregen soll.
Diese Würdigung ist allerdings nicht nebenbei zu erreichen. Vor der Auszeichnung für die Familien Scholich und Becker standen recht umfangreiche Checklisten, die auszufüllen waren und in Verbindung mit weiteren Unterlagen bei der BürgerWerkStadtErfurt e. V. eingereicht wurden. "Ein Engagement, das ausdrücklich hervorzuheben ist", so Dietrich Hagemann, Beigeordneter für Bürgerservice und Sicherheit, während der Auszeichnung. "Es zeigt, dass Familien in Erfurt Qualitätsstandard im Hausbau bzw. der Sanierung erreichen können und deshalb wünsche ich mir in den kommenden Jahren viele Nachahmer", sagte er.

Zu den fachlichen Inhalten der Checklisten: In ihnen wird der komplette Bau bzw. die Sanierung eines Hauses nachgezeichnet und gefragt wann, was, warum und wie gemacht wurde oder auch nicht. Es geht z. B. um ressourcenschonende Bauweisen, um die richtige Gebäudeplanung, Orientierung des Gebäudes, Gebäudekonstruktion, ökologische Baustoffe, recyclingfähige Materialien, eine rundum gesunde Wohnlichkeit. Es geht selbstverständlich auch um die technische Gebäudeausstattung für einen bewussten Umgang mit Energie und Wasser. Kriterien und Hinweise zur Natur am Haus und im Garten, Artenvielfalt und günstiges Kleinklima für eine ökologisch durchdachte Gebäude- und Umfeldgestaltung vervollständigen das Konzept.

"Wir sehen über den Zeitraum der letzten fast zehn Jahre ein besonders in letzter Zeit stark zunehmendes Interesse an diesen Fragen. Dies zum einen aufgrund des aktuell stark thematisierten Klimaschutzes, aber auch durch die Tatsache, das Nebenkosten und hier die Heizkosten mittlerweile auch den Geldbeutel sehr deutlich stärker belasten als früher" ordnet Dr. Michael Merten, der Vorsitzende der BürgerWerkStadt Erfurt, die aktuelle Situation ein. 

Erfolgen in den kommenden Jahren Gebäudesanierungen in diesem erforderlichen Umfang, so ergäbe dies ein Umsatzvolumen für das regionale Handwerk von etwa 106 Millionen Euro, konnte beim Erfurter Heizspiegel Anfang 2006 hochgerechnet werden. "Sollte dies schrittweise tatsächlich ausgelöst werden, wäre dies sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch ein echter Schritt nach vorn auf dem Weg einer nachhaltigen Stadtentwicklung Erfurts", so Dietrich Hagemann.