Kulturpreis 2007 geht an den Restaurator und Buchbinder Günter Kreienbrink

24.09.2007 00:00

Am Freitag, dem 28. September 2007, erhält der Erfurter Günter Kreienbrink aus den Händen des Oberbürgermeisters Andreas Bausewein den Kulturpreis des Jahres 2007. Im Rahmen der Festveranstaltung wird auch der ehemalige Beigeordnete für Kultur, Joachim Kaiser, seine Laudatio für den bekannten Erfurter Restaurator vortragen.
Der 75jährige Kreienbrink hat mit seinen hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Papierrestaurierung eine deutschlandweite Aufmerksamkeit  erlangt. Besonders mit seinen Arbeiten an der Bibliotheca Amploniana, der bedeutendsten Handschriftensammlungen auf deutschem Boden, die als die größte noch geschlossen erhaltende Handschriftensammlung eines spätmittelalterlichen Gelehrten überhaupt gilt, ist er bekannt geworden. Seine fachliche Fürsorge und seine restauratorische Schaffenslust richtete er aber auch auf die Coß, eines der ersten Rechenbücher des im 16. Jahrhundert lebenden Rechenmeisters Adam Ries, und auf das Gebetbuch der Heiligen Elisabeth, einer Pergamenthandschrift mit Buchmalerei. Gerade die Pergamenthandschriften lagen ihm am Herzen. Darüber hinaus hat Kreienbrink die  sechs Bände der Erfurter Universitätsmatrikel und die Luther-Bibel auf der Wartburg restauriert. Auch nach seiner Pensionierung stellte der engagierte Restaurator, der auch an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert hatte, seinen reichen Erfahrungsschatz und seine Arbeitskraft in den Dienst der Erhaltung der wertvollen historischen Buchbestände der Landeshauptstadt. Sein Wissen und seine enormen Fertigkeiten auf praktischen Gebiet sind deutschlandweit bekannt und geschätzt. Zeit seines Berufslebens konzentrierte sich Kreienbrink auf die konservatorische und restauratorische Betreuung des äußerst wertvollen, in den Magazinen der Erfurter Bibliotheken und Archive liegenden Schriftgutes. Nicht zuletzt ist es auch seine Arbeit im Restauratorenfachverband und sein Engagement bei der Ausbildung des Berufsnachwuchses gewesen, durch welche er hohe Anerkennung erfahren hatte.

Mit der Verleihung des Kulturpreises würdigt die Landeshauptstadt eine Persönlichkeit, die sich in einmaliger und außergewöhnlicher Weise jahrzehntelang für die Erhaltung wertvoller Erfurter Kulturschätze eingesetzt hat.

1997 wurde der Kulturpreis, der alle zwei Jahre verliehen wird, zum ersten Mal ausgegeben. Damals ehrte man das Schaffen von Alfred Traugott Mörstedt. Nachfolgend nahmen der Musiker Jürgen Kehrt, der Grafikdrucker und Grafiker Ernst August Zimmermann, der Chorleiter Prof. Dr. Gerd Frischmuth  und der Leiter der Stadtharmonie, Dieter König, den begehrten Preis der Landeshauptstadt in Empfang.