„Frauen schlägt Man(n) nicht“ - Frauenpolitischer Runder Tisch am 15.11., ab 19:00 Uhr im Frauenzentrum

14.11.2007 00:00

Aktionsplan der Bundesregierung gegen Gewalt an Frauen - Ausstehende Rechtsverordnung des Freistaates Thüringen zur Frauenhausfinanzierung - Fahnenaktion Rathaus Erfurt - Angerbrunnen: Ein Licht für jede Frau - Frauensolidarität

Jeden Tag eine neue Nachricht… meist ist die von gestern noch nicht verdaut. Empfehlungen und Forderungen an hohe Qualität vom Bund für Frauenschutzeinrichtungen, in Thüringen werden für nächsten Montag die Leiterinnen der Frauenhäuser, die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten eingeladen, um den zweiten Entwurf einer Rechtsverordnung zur Sicherung von Frauenschutzwohnungen und Frauenhäusern vorzustellen. Dann sind umgehend neue Leistungsvereinbarungen mit den Kommunen auszuhandeln.
Wieder keine Planungssicherheit für freie Träger und Hilfesuchende! Auch darum wird es sich wieder drehen, wenn verschiedene Veranstaltungen und Aktivitäten rund um den Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ am 25. November ab Mitte November in ganz Deutschland sensibilisieren und aufmerksam machen wollen.
Hintergrund ist die monatelange Verfolgung, Folter und zuletzt Ermordung der drei Widerstandskämpferinnen Mirabal an diesem Tag im Jahre 1960 durch den Geheimdienst der Dominikanischen Republik. Ihr Mut im Kampf gegen den tyrannischen Diktator Trujillo gilt inzwischen als Symbol weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen Unrecht zu entwickeln.
Zu ihrem Gedenken wurde der Tag von der Unesco als Aktionstag ausgerufen. Und seit 2001 initiiert Terre des Femmes zeitgleich Fahnenaktionen bundesweit, an der sich zum fünften Male auch die Landeshauptstadt vom 22. bis 26. November mit zwei Fahnen vor dem Rathaus beteiligt.
Vertreterinnen der Frauenzentren, Frauenschutzeinrichtungen und die Mitglieder der Projektgruppe Häusliche Gewalt im Kriminalpräventiven Rat der Stadt Erfurt gestalten und unterstützen wie jedes Jahr Aufklärungs- und Informationskampagnen im November.
Zum Auftakt lädt die Gleichstellungsbeauftragte am Donnerstag, dem 15. November 2007, ab 19:00 Uhr in das Frauenzentrum, Pergamentergasse 36 ein. Unter dem Motto "Frauen schlägt Man(n) nicht" diskutieren die Fachfrauen aus den Projekten mit frauenpolitisch Interessierten zum Thema Gewalt gegen Frauen.
Genau wie Frauenarmut und Frauenerwerbslosigkeit ist Gewalt gegen Frauen gesellschaftlich verursacht und muss als ein gesellschaftliches Problem  wahrgenommen und gelöst werden. Die weitere Rücknahme staatlicher Zuschüsse und die Kommunalisierung von Landesgeldern wird benutzt, um die Frauenhausfinanzierung ins Sozialgesetzbuch hineinzuinterpretieren. Ein Frauenhausaufenthalt wird für die einzelne Frau dadurch in absurder Weise in eine Maßnahme der beruflichen Wiedereingliederung umgedeutet.
Gewalt gegen Frauen geht hierzulande nicht zurück. Frauenhäuser waren und sind mehr als ein Schutzdach vor weiteren Nachstellungen oder gewalttätigen Übergriffen. Sie sind ein Ort eines Neuanfangs, ein Ort der Frauensolidarität und der Unterstützung. Dazu bedarf es wirkungsvoller Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Die erste Aktionsplattform wird das Frauenzentrum sein.
Alle Informationen zu den geplanten Veranstaltungen sind ab diesem Abend im Frauenzentrum, in der Brennessel und im Frauenbüro erhältlich. Seien Sie herzlich eingeladen.