Neues vom lokalen Bündnis - Vereinbarkeit Familie und Beruf: eine Arbeitsgruppe zu Gast in Unternehmen

24.01.2008 00:00

Welche guten Ideen einer familienfreundlichen Unternehmenspolitik gibt es in Erfurter Unternehmen?
Dies ist das Thema einer Veranstaltungsreihe, die im Rahmen des Lokalen Bündnis für Familien auf den Weg gebracht wurde. Man will sich vor Ort in den Unternehmen darüber informieren, was bereits getan wird, wo es noch Potentiale gibt und wie man gegebenenfalls miteinander kooperieren kann. Der praktische Teil wird dann jeweils durch einen Fachvortrag ergänzt.

Die im Oktober gestartete Veranstaltungsreihe wurde am 23. Januar bei der Firma Ikea zum Thema "Flexible Formen der betrieblich unterstützten Kinderbetreuung" fortgesetzt. Einrichtungshauschef Jens Mertins begrüßte die Mitglieder der im Bündnis organisierten Arbeitsgruppe "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" und erläuterte die Situation seines Unternehmens. Ikea hat in Erfurt eine Frauenquote von 61 Prozent. Die Teilzeitquote liegt hier bei 69 Prozent. Ikea spürt den Arbeitskräftemangel bereits recht deutlich und setzt daher auf vielfältige Angebote an familienunterstützenden Maßnahmen. So wird neben der Ikea-Gruppe in der Awo-Kita in Bindersleben mit längeren Öffnungszeiten eine so genannte Hilfe-Hotline für alle Mitarbeiter, garantierte Weiterbildung in der Elternzeit oder auch die Weiterzahlung des Weihnachtsgeldes in der Elternzeit geboten. Außerdem wird man durch die Selbstplanung der Arbeitszeit innerhalb der einzelnen Teams den individuellen familiären Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht. Ausdrücklich fördert man Männer, Elternzeit zu nehmen bzw. in Teilzeit zu arbeiten.
Die verantwortliche Diversity Managerin für Ikea Deutschland, Xenia Mohr, betonte anschließend die wesentlich besseren Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den ostdeutschen Regionen. In Thüringen trügen dazu auch die gesetzlichen Grundlagen wie freie Wahl des Betreuungsortes, Rechtsanspruch ab zwei Jahre und ein günstiger Betreuungsschlüssel bei. Dies sei für die Unternehmen eine große Erleichterung für die betrieblich unterstützte Kinderbetreuung.
Dass sich auch in Erfurt inzwischen zahlreiche Betriebe mit dieser Thematik beschäftigen, zeigte die anschließende Diskussion.

Die Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt. So trifft man sich im März bei Breuninger und im Mai bei der Fa. Ersol.
Informationen gibt es bei der Kontakt- und Koordinierungsstelle, Tel. 3484-260.