Entwicklung eines Stadtteilzentrums am Roten Berg

19.02.2008 00:00

Im Rahmen des Forschungsprogramms "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau" (ExWoSt) des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) hat die Stadt Erfurt den Zuschlag für die Entwicklung eines Stadtteilzentrums im Wohngebiet Roter Berg erhalten. Diese Modell läuft zunächst für zwei Jahre.

Das Projekt ist eingeordnet in das Forschungsfeld "Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere", Themenschwerpunkt "Gemeinschaftseinrichtungen im Quartier". Ziel ist eine Verknüpfung wohn- und städtebaulicher Maßnahmen mit anderen Fachplanungen besonders im sozialen Bereich, um Wohnquartiere kinder- und familienfreundlich zu gestalten und die Infrastruktur barrierefrei und altengerecht umzubauen.

Was bedeutet dies nun konkret für das "Städtebauliche Labor" Roter Berg? Die Basis wurde gelegt im integrierten Sozialraummanagement der Großwohnsiedlung des Erfurter Nordens. Bereits im Sommer 2006 waren sich alle Beteiligten darüber einig, nicht mehr nur vom grünen Tisch aus über die Entwicklung des Roten Berges nachzudenken. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Vertretern der Einrichtungen sozialer Infrastruktur, Vertretern der sozial tätigen Verbände und Vereine aber auch Vertretern der Unternehmen wurde diskutiert und Entwicklungspotentiale zu erarbeitet.

Das Konzept "Entwicklung eines Stadtteilzentrums Roter Berg" wurde angeregt durch Vorschläge, Wünsche und Anregungen, die Bürgerinnen und Bürger in den ersten Stadtteilkonferenzen seit Oktober 2006 zur Sprache brachten. Vom sozialen Träger und Projektentwickler des Trägerwerkes Soziale Dienste (TIBP) wurde es in Kooperation mit der Stadtverwaltung antragsreif entwickelt. Dabei kommt der Etablierung eines integrativen Stadtteilzentrums durch die Umnutzung ungenutzter Räumlichkeiten der sozialen Infrastruktur große Bedeutung zu.
Die Umsetzung des Projektes ist in fünf Bausteine untergliedert. In einem ersten Schritt wird als Keimzelle ein "Bürgercafe" als Plattform für den weiteren Ausbau und die Stabilisierung des Netzwerkes Bürgeraktivierung und -beteiligung erarbeitet. Von hier aus soll die Stadtteilkonferenz moderiert, das Empowerment der Bürger zur Entwicklung von Nachbarschaften, zur Verbesserung des Stadtteilimages aber auch die bereits bestehenden Arbeitsgruppen Ordnung und Sicherheit, Kultur sowie Öffentlichkeitsarbeit und Sozialberatung professionell begleitet werden.
Parallel dazu wurde bereits im Dezember 2007 eine Arbeitsgruppe "Bürgertreff" installiert, in der Bürgerinnen und Bürger des Wohngebietes von Beginn an der konkreten Planung partizipativ mitwirken können. Im Ergebnis wird hier ein Gutachten und die Erarbeitung einer Umbaukonzeption für ungenutzte Räumlichkeiten in der Regelschule 25 voraussichtlich im Mai 2008 vorliegen. Auch für die bauliche Umsetzung dieser Maßnahme in einer Minimalvariante stehen in diesem Forschungsprojekt finanzielle Mittel zur Verfügung.
Die wissenschaftliche Begleitung des Gesamtprozesses erfolgt über die Fachhochschule Erfurt, Fachbereich Planung und Kommunikation, und den Fachbereich Sozialwesen.

In der nächsten Stadtteilkonferenz am 21. Februar um 17 Uhr im Heinrich-Hertz-Gymnasium, zu der alle Bürgerinnen und Bürger recht herzlich eingeladen sind, erfolgt zum einen die Preisübergabe an die Gewinner des Stadtteillogos und zum anderen werden Ideen für die Initiierung von Mikroprojekten gesammelt und Möglichkeiten zur Umsetzung vorgestellt.
Weitere konkrete Aktivitäten in den kommenden Wochen sind: ein Stadtteilfrühstück im Seniorenclub am Jakob-Kaiser-Ring, das ab sofort monatlich stattfindet. Die Arbeitsgruppe Ordnung und Sicherheit trifft sich am 5. März, 15:30 Uhr im TiP der Kowo am Jakob-Kaiser-Ring. Die Arbeitsgruppe Kultur trifft sich das nächste Mal am 11. März um 14 Uhr in der Gaststätte "Zum Rüssel", um das diesjährige Stadtteilfest vorzubereiten.

Projektträger ist die Stadtverwaltung Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung. Ansprechpartner ist Frau Osterloh, Tel. 655-2322 oder E-Mail: sylke.osterloh@erfurt.de.