Realisierungswettbewerb Rathausbrücken

16.04.2008 00:00

"Der Bauzustand der beiden parallel zur Krämerbrücke verlaufenden Rathausbrücken erfordert dringend eine Erneuerung der Bauwerke" informiert der Erfurter Beigeordnete für Bau und Verkehr, Ingo Mlejnek.

Gegenwärtig stellt sich die Straßenverbindung zwischen Benediktsplatz und Wenigemarkt als reiner Funktionsbau dar. Die Rathausbrücken erfüllen eine wichtige Aufgabe im Straßennetz, wirken aber wie ein Fremdkörper innerhalb des erhaltenen Raumgefüges der historischen Altstadt. Das technische Erscheinungsbild wird dem denkmalpflegerisch bedeutenden Umfeld nicht gerecht. Besonders die einzigartige Krämerbrücke ist in eine Randlage gedrängt. Im Gegensatz zur Nordseite wird die Krämerbrücke auf ihrer Südseite kaum als Brücke wahrgenommen, da hier die Blickbeziehungen auf die eigentliche Brückenkonstruktion sowie die Geraarme verstellt sind.

Mit einem Neubau des Brückenzuges, so der Beigeordnete, sollen diese Schwächen beseitigt oder zumindest gemildert werden. "Dazu soll die optimale Lösung in einem Wettbewerb gefunden werden" erklärt Mlejnek. Dessen Durchführung hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt in seiner Sitzung am 15. April einstimmig zugestimmt.

Im Rahmen des Wettbewerbs sind verschiedenste Lösungsansätze denkbar. Alternativen gibt es sowohl bei der eigentlichen Brückenkonstruktion und dem damit bedingten Material als auch bei der Gesamtbreite, dem Oberflächenbelag, der Beleuchtung usw. Offen ist auch, ob es sich wie bisher um zwei getrennte Brücken oder zukünftig nur noch um ein Bauwerk handeln wird. Je nach Ausformung der Brücke ergeben sich Gestaltungsmöglichkeiten für die nördlich und südlich angrenzenden Freiflächen auf der Mittelinsel, erläutert Mlejnek.

Die Erfahrungen zeigen, dass bei derart unterschiedlichen Lösungsansätzen die Durchführung eines Wettbewerbs die beste Möglichkeit darstellt, eine Vielzahl von Entwürfen zu erhalten. Da neben dem eigentlichen Ingenieurbauwerk Rathausbrücke eine Freiflächenplanung für die angrenzenden Bereiche dringend geboten ist, soll bei der Planungsaufgabe neben dem Ingenieur bzw. Architekten als Brückenbauer ein Landschaftsarchitekt als Freiraumplaner tätig werden. "Ich hoffe sehr auf gute Ergebnisse aus dem Wettbewerb, welche für diesen wichtigen Stadtraum angemessen sind und die einen Impuls zur weiteren Gestaltung des öffentlichen Raums insbesondere im Bereich Benediktsplatz und Michaelisstraße geben", so Mlejnek. Mit Ergebnissen ist im Herbst zu rechnen, gebaut werden könnte 2009 oder 2010.