Der Lärm ist kartiert - was folgt nun?

03.07.2008 00:00

"Lärm wird zunehmend von der Bevölkerung als ernstes Umweltproblem wahrgenommen", so Uwe Spangenberg, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Umwelt.

Dabei stellt der Straßenverkehr die größte Lärmbelastung im Wohnumfeld dar. Dem will die Stadt nun mit einem Lärmaktionsplan begegnen. Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt- und Geologie hat den Lärm von allen Straßenabschnitten mit einem Verkehrsaufkommen von über 16 000 Fahrzeugen pro Tag kartiert. Auf dieser Grundlage erstellt nun die Stadt Erfurt einen Lärmaktionsplan.

Der Lärmaktionsplan ist ein Handlungskonzept, um schädliche Auswirkungen einschließlich Belästigungen durch Umgebungslärm zu verhindern, ihnen vorzubeugen oder sie zu mindern. Die Erstellung eines Lärmaktionsplanes ist für alle Straßenabschnitte erforderlich, an denen Wohnungen, Schulen und Krankenhäuser tagsüber einem Geräuschpegel von über 70 Dezibel und nachts von mehr als 60 Dezibel ausgesetzt sind. Das hat so am 18. Juni der Stadtrat beschlossen.
Davon betroffen sind unter anderem die Magdeburger Allee, Stauffenbergallee, Binderslebener Landstraße, Heinrichstraße, Clara-Zetkin-Straße und Kranichfelder Straße, aber auch die Schillerstraße und teilweise die Leipziger Straße sowie der Juri-Gagarin-Ring. "Der nächste Schritt besteht darin, die Bürgerinnen und Bürger bei der Ausarbeitung wirksamer und von der Öffentlichkeit akzeptierter Lärmaktionspläne aktiv einzubinden", erklärt Uwe Spangenberg. Dazu sind Informationen, Vorschläge und Anmerkungen herzlich willkommen. Wer an einer lauten Straße wohnt, darf sich jedoch durch den Plan keine schnellen Wunder versprechen. Die Stadt Erfurt nimmt die Lärmproblematik sehr ernst und wird nach verträglichen Lösungen suchen, um Mobilität, Wohlbefinden und Gesundheit in Einklang zu bringen.

Hinweise und Stellungnahmen können per E-Mail an umgebungslaerm@erfurt.de oder an das Umwelt- und Naturschutzamt, Stauffenbergallee 18 in 99084 Erfurt, gesendet werden.