Joseph Haydn und Erfurt

15.06.2009 15:10

Eine Ausstellung des Stadtarchivs Erfurt aus Anlass des 200. Todestages des Komponisten

Am Dienstag, dem 16. Juni 2009, wird 19 Uhr im Stadtarchiv Erfurt, in der Gotthardtstraße 21, die Ausstellung "Joseph Haydn und Erfurt" eröffnet.
Vor 200 Jahren, am 31. Mai 1809, starb in Wien der Komponist Joseph Haydn. Zusammen mit Mozart und Beethoven stellt er das Dreigestirn der Wiener Klassiker der Musik dar. In Erfurt ist er nie gewesen. Doch schon früh, zu einer Zeit, da Haydn noch im Dienste des Fürsten Esterhazy stand, wurde man in Erfurt auf den Komponisten aufmerksam. Der Erfurter Pianist und Komponist Johann Wilhelm Häßler (1747–1822) setzte seit 1780 immer wieder Werke von Haydn, vor allem Sinfonien des Meisters, auf die Programme seiner Konzerte.
Erfurt stellte mit zwei schon 1810 erschienenen Veröffentlichungen über Haydn, die aus der Feder des Erfurters Ignaz Ferdinand Arnold stammen, sogar einen eigenen frühen Beitrag zu Joseph Haydns Ruhmesgeschichte.

Haydns größtes Werk, das Oratorium "Die Schöpfung", wurde in Erfurt erstmals 1811 aufgeführt. Am 16. August 1811 erklang es, von mehr als 300 Ausführenden gespielt und gesungen, in der Barfüßerkirche.
Die beiden großen Oratorien Haydns "Die Schöpfung" und "Die Jahreszeiten" verschwanden seitdem niemals von den Erfurter Konzertprogrammen. Im 19. Jahrhundert pflegten die Erfurter Musikvereine diese Werke regelmäßig. Auch das sinfonische Werk Haydns war fester Bestandteil des Erfurter Musiklebens.
Desgleichen hatte das reiche und bedeutsame kammermusikalische Schaffen Haydns stets seinen Platz in der Erfurter Musikpflege. Das betrifft sowohl den berufsmäßigen Konzertbetrieb als auch die Musikpflege durch Laien und den Unterricht junger Musikliebhaber. Erhaltene Programme aus den 30er und den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts – in der Ausstellung gezeigt – verdeutlichen das. Das vorerst letzte ganz große Erfurter Haydn-Ereignis waren die Domstufen-Festspielen des Jahres 2001: in der szenischen Aufführung der "Schöpfung". entfaltete Dietrich Taube, der die Inszenierung des Oratoriums verantwortete, auf den Domstufen farbenprächtige Bilder.
Die Ausstellung veranschaulicht anhand von Bildern, frühen Buchveröffentlichungen über Haydn, Konzertprogrammen und Akten, dass das Werk Haydns seit mehr als 200 Jahren im Erfurter Musikleben fest verankert ist.
Die Ausstellung ist in der Zeit vom 17. Juni bis zum 9. Oktober 2009 montags bis donnerstags von 8 Uhr bis 16 Uhr und freitags von 8 Uhr bis 12 Uhr im Stadtarchiv Erfurt (Gotthardtstraße 21) zu sehen. Zur Eröffnung wird Hans Löffler zusammen mit seinem Bläserquintett Werke von Joseph Haydn zu Gehör bringen.