90 Jahre später - Bauhausprojekt der Walter-Gropius-Schule: Führung mit Lehrern der Schule im Kulturhof Krönbacken

Die am 20. November in der Galerie Waidspeicher im Kulturhof Krönbacken eröffnete Ausstellung der Gropius-Schule Erfurt ist im Bauhausjahr ein weiterer, eigener Mosaikstein im Gefüge der zahlreichen Würdigungen und Aktionen. Hier wird reichlich Anschauung und Diskussionsstoff um ein Ausbildungskonzept geboten, das sich der Tradition der Bauhaus-Ausbildung, den hier gelegten Prämissen für Design und Architektur in sehr lebendigem Sinne verpflichtet fühlt.

Verpflichtend so auch der Name: die Berufsfachoberschule trägt seit 1999 den Namen des Bauhaus-Gründers Walter Gropius, ein Jubiläum in Dopplung - 90 Jahre Bauhaus - 10 Jahre Walter-Gropius-Schule. An dieser Schule wird das Bauhaus als eine Schule des Erfindens begriffen. Dies kommt im Ausbildungskonzept, gerade in den Grundkursen der 11. Klassen zum Tragen.

Ein weiterer Ansatz ist die Teamarbeit, welche im Bauhaus sowohl unter Schülern als auch unter Lehrern sowie zwischen Schülern und Lehrern bestand. In zahlreichen Projekten der Walter-Gropius-Schule wird ebenfalls die Arbeit im Team gefordert und gefördert. Das Konzept und der Aufbau der Ausstellung im Krönbacken ist Teamarbeit.

Gezeigt werden Arbeiten der Schüler aus den letzten 2 Schuljahren. Es handelt sich um Arbeitsergebnisse aus den Bereichen "Druckgrafik, Zeichnen, Illustration", "Farbe", "Fotografie, Video", "3-dimensionales Gestalten (Papier, Keramik, Metall, Modellbau, Objekte)", "Schrift, Typografie", "Bildschirmgestaltung", "Produktgestaltung" und "Raumgestaltung". Dabei zieht sich wie ein Leitfaden durch die gesamte gestalterische Ausbildung das Sehenlernen, Sensibilisieren, Erspüren, Erproben und Experimentieren als Grundlagen für bewusstes Gestalten.

Im anschaulichen Ergebnis finden sich in den beiden Etagen des Waidspeichers unter vielem Anderen einfache und funktionale Sitzmöbel für die Pausenflure im Schulhaus, Schachspiele aus Keramik, stark abstrahierte Naturformen aus Metall, oder auch Prototypen für Tragetaschen. Verspielte und sachliche, grafische und malerische Arbeiten der verschiedensten Genre bis hin zu Marionetten und Stabpuppen werden im Obergeschoss des Waidspeichers präsentiert.

Der am Bauhaus 1923 anlässlich der 1.Ausstellung initiierte Postkartenwettbewerb regte ebenfalls zur Nachahmung an. Die besten 18 Entwürfe wurden prämiert und als Karten gedruckt. Sowohl Entwürfe als auch gedruckte Karten sind in der Ausstellung zu sehen, demonstrieren Vielfalt und Phantasie der Schüler und stehen für die Qualität der Ausbildung.

Die Selbstinszenierung der Gropius-Schule im Krönbacken ist besonders jungen Leuten anempfohlen, die noch auf der Suche sind nach einem besonderen Ausbildungsweg. Lehrer der Berufsfachoberschule werden an diesem Tag dem Publikum zur Verfügung stehen und aus erster Hand informieren und interessieren. Auskunft und Anmeldung unter Tel. 0361 2624563 oder 6551960, Fax: 0361 6551613 oder E-Mail: kunstfoerderung-soziokultur@erfurt.de. Infos unter http://www.kroenbacken.de.