Hohes Besucherinteresse an der Alten Synagoge

27.11.2009 13:10

Für Siegfried Rönnicke und seine Familie wird der Besuch in der Alten Synagoge Erfurt am heutigen Freitag bestimmt unvergessen bleiben.

Er konnte vom Oberbürgermeister der Stadt Erfurt, Andreas Bausewein, und der Bürgermeisterin Tamara Thierbach als 10.000ster Gast des Museums begrüßt werden.

10.000. Besucher der Alten Synagoge

Der Handwerker aus Heldrungen, der im Moment beim Umbau der Kinder- und Jugendbibliothek in Erfurt beschäftigt ist, wird nicht nur einen schönen Blumenstrauß, sondern auch zwei Bände über das Haus und den Erfurter Schatz als Geschenk mit nach Hause nehmen. Er kam zusammen mit seiner Frau Annette und den vier Kindern zwischen einem und 18 Jahren heute nach Erfurt, um die Alte Synagoge zu besichtigen und anschließend durch die Innenstadt zu bummeln. Viele Medienveröffentlichungen und der häufige Blick auf die für die Synagoge werbenden Autobahnschilder haben den Familienvater neugierig auf das viel besprochene Haus gemacht. Dazu kommt sein historisches Interesse.

Durchschnittlich kann das Haus mit den 550 qm Ausstellungsfläche täglich 300 Besucher begrüßen, die mit iPhone, einer Führung oder auf eigene Faust das Museum besichtigen.

Bereits einige Studierendengruppen und Schulklassen haben die Alte Synagoge besucht.

Am Samstag, so zeigt der Blick auf die bisher vier geöffneten Wochen, zieht es die meisten Besucher in das Museum in der Waagegasse. Schlangen in der schmalen Gasse kommen an solchen Tagen schon einmal vor, aber länger als 10 Minuten warten die Gäste selten. An dem letzten eintrittsfreien Samstag haben sogar über 870 kunstinteressierte Menschen die Alte Synagoge besucht.  

Die überregionale Presse hat in den letzten vier Wochen viel Aufmerksamkeit auf das Museum gelenkt, so konnten allein zur Eröffnung fast 50 Journalisten begrüßt werden. Von der Neuen Zürcher Zeitung über das Feuilleton der FAZ bis hin zur Süddeutschen Zeitung haben die großen Tages- und Wochenzeitungen die Alte Synagoge und die Zeugnisse jüdischen Lebens in Erfurt mit Interesse verfolgt. Durch die Presseagenturen kam das Thema in die kleineren Regionalzeitungen deutschlandweit und es wurde auch über die Grenzen des Landes hinaus bekannt.

Auch nach der Eröffnung ebbte das Interesse der Medien nicht ab, so luden letzte Woche die Erfurt Tourismus & Marketing GmbH und die Stadt Erfurt zu einer Pressereise in die Alte Synagoge und zu den anderen jüdischen Orten Erfurts ein. Neben freien Journalisten aus ganz Deutschland, Hörfunkredakteuren von ORB, RBB und Deutscher Welle sowie Mitarbeitern von Tageszeitungen waren auch viele Online-Redakteure mit von der Partie.

Schon in den letzten zwei Jahren haben die Tourismusexperten der Stadt international für das mittelalterliche jüdische Erfurt geworben, von der Schweiz bis nach Kanada sind Veröffentlichungen in Printmedien, im Onlinebereich und als Fernsehbeiträge zu verzeichnen.

Der Deutschlandfunk sendet am 6. Dezember einen Sonntagsspaziergang zum Thema Chanukka: Dabei wird nicht nur der Leuchter vor dem Rathaus, sondern auch der Hochzeitsring von Interesse sein.