Forschungsflagge eingeholt

16.12.2009 12:18

Seit April dieses Jahres wehte sie ununterbrochen vor dem Erfurter Rathaus: eine farbenfrohe Flagge mit dem Aufdruck "Kann man spielend lernen?"

Viele werden sich gefragt haben, was das denn soll. Viele andere haben es auch gewusst – die Landeshauptstadt Erfurt hat sich im Jahr 2009 erfolgreich am Wissenschaftsjahr der Bundesregierung "Forschungsexpedition Deutschland" beteiligt. Und die Forschungsfrage "Kann man spielend lernen?", kreiert von der Erfurter Abteilung Kindermedien des Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT, hat bundesweit die Bedeutung der Stadt Erfurt als Kindermedienstadt und als Forschungsstandort eindrücklich unterstrichen.

Am 2. Dezember nun hat Bundesforschungsministerin Annette Schavan bei der Abschlussveranstaltung des zehnten Wissenschaftsjahres in Berlin eine positive Bilanz gezogen. Rund 700 Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Bildung, Kultur und Politik beteiligten sich bundesweit mit über 2 000 Veranstaltungen und brachten der Öffentlichkeit die Welt der Forschung näher. "Das Wissenschaftsjahr 2009 hat uns deutlich vor Augen geführt: am Wissenschafts- und Forschungsstandort Deutschland ist viel in Bewegung", sagte Schavan. "Unser Ziel ist es, Wissenschaft und Forschung zu stärken und Innovationsprozesse zu verkürzen. Deshalb wollen wir insbesondere bei den jungen Menschen Begeisterung für das Forschen und Lernen wecken. Dies ist mit dem Wissenschaftsjahr 2009 auf eindrucksvolle Weise gelungen."

Auch Erfurt hat dazu mit zahlreichen Veranstaltungen in Schulen und den Erfurter Hochschulen, im Rahmen der Museumspädagogik in Erfurter Museen, mit der "Langen Nacht der Wissenschaften" und der "Kinder-Universität" beigetragen. Neben der Astrid-Lindgren-Schule, die im Rahmen einer "Forschungsexpedition Stadt" in einer Zeitreise ihre Heimatstadt erkundete und in einer Veranstaltung viel über das Lebenselexier Blut erfuhr, haben zahlreiche andere Projekte des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in wissenschaftliche Fragestellungen entführt oder beim Heinrich-Hertz-Gymnasium Erfurt, welches das Bauhaus zum Jahresthema 2009 gemacht hatte, auf dessen Kontakte zu Erfurt hingewiesen. Ein besonderer Höhepunkt im Wissenschaftsjahr war sicher auch der Stopp des Wissenschaftszuges im August, der in zwölf Themenwagen allen Besuchern und speziell jungen Menschen einen Überblick darüber vermittelte, welche Wissensgebiete sich heute weltweit besonders dynamisch und vielversprechend entwickeln.

Die Forschungsfahne mit der spielerischen Frage ist eingeholt, das aktuelle Thema Wissenschaft aber geht weiter, die Forschungsexpedition wird fortgesetzt. Das Wissenschaftsjahr 2010 widmet sich dann dem Thema "Die Zukunft der Energie". Im Mittelpunkt stehen die neuen Ansätze der Energieforschung weltweit – wie schaffen wir es, Strom und Wärme gleichzeitig sicher, wirtschaftlich und umweltschonend zu erzeugen? Das Wissenschaftsjahr 2010 – Die Zukunft der Energie – wird bei der Suche nach zukunftsfähigen Lösungen vor allem die herausragende Bedeutung der Energieforschung aufzeigen. In vier Themenfeldern geht es dann um die Energieversorgung von morgen. Eine interessante Frage auch für Erfurt als bundesweit bedeutender Solarstandort.