Irdenes Geschirr in der historischen Kemenate

23.03.2010 16:19

Museum für Thüringer Volkskunde stellt in Burggalerie Großbodungen aus.

Mit seinen überaus reichen Regionalbeständen zählt das Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt zu den größten Volkskundemuseen Deutschlands. Zu den Sammlungen ländlicher Sachkultur des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts – Sammlungsbestände zum 20. und 21. Jahrhundert sind im Aufbau - gehört auch historische und moderne Gefäßkeramik.
Einen repräsentativen Teil dieses Bestandes zeigt das Museum nun in der Historischen Kemenate in der Galerie in der Burg in Großbodungen. Dazu gehört sowohl Gefäßkeramik der späten 1980er/ frühen 1990er Jahre aus Werkstätten Thüringer Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker als auch handwerklich hergestelltes Gebrauchs- und Ziergeschirr, wie es in Thüringen in der Zeit zwischen 1860 und 1950/60 hergestellt bzw. benutzt wurde.
Der überwiegende Teil des irdenen Geschirrs aus dem Sammlungsbestand des Museums für Thüringer Volkskunde Erfurt entstand in der Zeit nach 1860/80. Denn bis weit ins 20. Jahrhundert hinein galt für die Sammelpraxis im volks- und heimatkundlichen Bereich die Prämisse, lokale Spitzenleistungen von Handwerk und "Hausfleiß" zu präsentieren. Also solche sah man die dekorierte Geschirrkeramik jener Zeit an, doch sollte nicht vergessen werden, dass diese Töpferware größtenteils bereits vom Überlebenskampf des Handwerks geprägt ist. Vom schlichten Gebrauchsgeschirr – Braunzeug - , das seit Jahrhunderten bis um 1900/1930 den eigentlichen Hauptanteil der Töpferproduktion ausmachte, blieb vergleichsweise wenig erhalten und nur ein kleiner Teil davon fand den Weg in museale Sammlungen.
Galerie in der Burg / Historische Kemenate
Dr. Gerlinde Gräfin von Westphalen
Fleckenstraße 41
37345 Großbodungen

Ausstellungseröffnung am 28. März 2010, 17 Uhr
Ausstellungsdauer: 28. März bis 24. Mai 2010
Geöffnet: Mittwoch bis Sonntag 14 bis 18 Uhr, oder nach Terminabsprache
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.