Künstlerinnen: Grafik aus der Schenkung Franke

Mehr als 150 Künstlerinnen zählt die "Schenkung Rudolf und Ilse Franke", die das Angermuseum Erfurt im Jahr 2004 in Empfang nehmen durfte. Über 50 Jahre hat Ilse Franke geb. John an der Seite ihres Ehemannes Rudolf Franke (1925-2002) den Aufbau dieser einzigartigen Grafiksammlung begleitet. Mit etwa 1.500 Namen und 14.000 Blättern zählt sie zu den umfangreichsten Privatsammlungen, die unter den Bedingungen der DDR im Osten Deutschlands gewachsen sind. Zum 85. Geburtstag von Ilse Franke widmet das Angermuseum seiner Mäzenin eine Ausstellung mit Werken von 13 Künstlerinnen, die sowohl Stationen des eigenen Lebensweges als auch Schwerpunkte der Sammlung Franke reflektieren.

Bis zum 3. Oktober ist im Angermuseum eine Auswahl dieser graphischen Arbeiten zu sehen. In Korrespondenz mit der Ausstellung "Natalja Gontscharowa - Zwischen russischer Tradition und europäischer Moderne" werden Zeichnungen und druckgrafische Werke gezeigt, die Facetten künstlerischer Entwicklungen nach 1945 zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit thematisieren. Neben experimentellen Arbeiten von Elisabeth Ahnert, Toni Mau und Ev Grüger, deren Namen sich mit den Aktivitäten der "Erfurter Ateliergemeinschaft" (1963-1974) verbinden, zeigt die Ausstellung auch Werke, in denen die gesellschaftliche Situation der DDR um 1980 reflektiert wird. Besonders eindrucksvoll zeichnet sich dies in den Blättern von Sabina Grzimek, Antje Fretwurst-Colberg und Dagmar Ranft-Schinke ab. Druckgrafiken von Petra Albrecht und Eva Bruszis verweisen auf regionale künstlerische Leistungen der jüngeren Zeit.
Ilse Franke wurde im Jahr 2007 aufgrund der Schenkung ihrer kompletten Grafiksammlung zur Ehrenbürgerin der Landeshauptstadt Erfurt berufen. 

Am Montag, den 27. September 2010, dem Geburtstag von Ilse Franke, öffnet das Museum seine Pforten. Dann besteht Gelegenheit, der Jubilarin Glückwünsche zu übermitteln. Die Ausstellung "Künstlerinnen. Grafik aus der Schenkung Franke" ist an diesem Tag in der Zeit von 10 bis 14 Uhr zu besichtigen. Pressetermin am Montag, den 27. September 2010, 11 Uhr im Angermuseum.