"Laues Kunstatelier" und Filzen im Soziokulturellen Zentrum Freiraum

29.10.2010 14:00

Zur Zeit wird im Soziokulturellen Zentrum Freiraum in der Magdeburger Allee 22 der Mal- und Grafikraum für ein besonderes Projekt genutzt. Christian Laue, in Göttingen zu Hause, hat sich für zwei Wochen im Freiraum eingemietet, um an seiner Kunst zu arbeiten.

Der gebürtige Bremerhavener, nicht hauptberuflich tätige Künstler, hält sich seit drei Tagen in Erfurt auf. Hier streift er nach getaner Arbeit durch die Straßen, lässt sich von der Mentalität der Menschen inspirieren, schaut sich in Cafés um und sammelt neue Eindrücke, Geschichten und Erlebnisse, um diese dann "wohlverdaut"   auf seine Leinwand zu befördern. Diese wird mit Geschichten ganz ungegenständlicher Art mit angerührtem Farbpulver, mit Acryl-, Tempera- und Aquarellfarbe, Kronenkorken oder Treibsand gefüllt. Fast jedes Material ist ihm recht, wenn es denn nur in die Geschichte passt, die dann am Ende tatsächlich von seinem Werk   selbst erzählt werden kann.
Christian Laue (Jahrgang 1968) ist seit seiner Jugend mit der bildenden Kunst beschäftigt. In den 90iger Jahren arbeitete er mit einer Ost-Rockband zusammen, schrieb Texte und organisierte das Management der Gruppe. Auch Publikationen kann er verzeichnen. So erschien von ihm ein Werk von Lyrik, Prosa und Haiku (traditionelle japanische Gedichtform) mit dem Titel "Danksagung dem mutigen Leser". Seit 1996 widmet er sich wieder verstärkt der Malerei. Die Anregung dafür gab ihm sein damaliger Kunstlehrer. Später gestaltete er ein Rahmenprogramm zur "Dokumenta 2008" und stellte in mehreren Galerien und Hotels, sowie in der Firma "Halloren" in Halle aus. Hauptberuflich ist er im Pflegedienst beschäftigt.

Nun nimmt er sich eine Auszeit, um sich an einem neuen Ort inspirieren zu lassen. Fast ausschließlich möchte er malen, zwei Wochen intensiv. Die Räumlichkeiten im Freiraum sind, so sagt er, dafür gut geeignet. Die Leinwände sind großflächig gewählt. Seltener greift er auf Papier zurück. "Die Leinwand ist stofflicher, sie kann besser strukturiert und benutzt werden.", so Christian Laue. 50 Prozent seiner Arbeiten entstehen ohne Konzept, ohne Planung und Struktur. Erst während des Mal- und Schaffensprozesses erwachsen daraus die Formen. Der Name des Werkes kommt zum Schluss.
Filzen im Freiraum

Die Tage werden kühler und die selbstgefertigten Filzschuhe, Handstulpen, Schals und Mützen kommen wieder zum Einsatz. Im Soziokulturellen Zentrum Freiraum hat man Gelegenheit, sich ein solches Schmuckstück unter fachlicher Anleitung von Katrin Pieterwas (Suhl) und Grit Becher (Erfurt) jeweils donnerstags am 11. und 25. November ab 16:30 Uhr nach Lust und Laune selbst zu filzen.   Das anspruchsvolle Handwerk erfreut sich großer Beliebtheit, hat jedoch seine Besonderheit. Weil die Rohstoffe Naturprodukte sind, ist ein besonderes Geschick erforderlich. Der Umgang mit den verschiedenen Wollsorten und Materialien, die eingefilzt werden, erfordert Erfahrung und Einfühlungsvermögen. Naturprodukte zeigen manchmal Besonderheiten oder Widerspenstigkeiten, die es zu bearbeiten gilt. Den Ideen aber sind keine Grenzen gesetzt. So können neben Kleidungszubehör auch Gefäße oder freie Formen und experimentelle Flächen zur Wohnraumgestaltung hergestellt werden. Das Arbeiten in einer kleinen Gruppe lässt dafür genug Raum und Individualität. Die Abende sind für Fortgeschrittene gedacht. Eine Anmeldung ist notwendig. Eventuelle Veranstaltungsrückfragen erhält man unter der Telefonnummer 0361 5623022 im Soziokulturellen Zentrum Freiraum in der Magdeburger Allee 22.